Wie Führungskräfte zu Vorbildern für eine inklusive Unternehmenskultur werden

Um eine Unternehmenskultur mit Inklusion als tief verwurzeltem und allseits gelebtem Unternehmenswert zu schaffen, müssen wir zusammenkommen, uns gegenseitig zuhören und Ungleichheiten beseitigen. Erfahre hier, wie Zalando es Führungskräften ermöglicht, Vorbilder für inklusives Verhalten am Arbeitsplatz und darüber hinaus zu sein.

20. März 2024
Diversität & Inklusion
Dominik Bertram

Bei Zalando wollen wir, dass alle unsere Führungskräfte Vorbilder für Inklusion sind und Diversität und Inklusion als unternehmensweite Kultur fördern. Durch Weiterbildungen und persönliche Entwicklungseinheiten ermutigen wir unsere Führungsteams, ihr eigenes Verhalten zu hinterfragen, um zu Allys für die Menschen in ihrem Team zu werden. Ally sein bedeutet, sich für unterrepräsentierte Gruppen einzusetzen und den Mund aufzumachen. 2023 haben wir unsere E-Learning-Programme zu unbewussten Vorurteilen verpflichtend gemacht und ein Allyship-Training für Männer eingeführt. Wir haben mit Dominik Bertram, Vice President of Fulfillment Core, über die Bedeutung und die Auswirkungen von D&I-Lerneinheiten gesprochen.

Hi Dominik, was ist deine Aufgabe bei Zalando?

Ich bin Vice President im Fulfillment Core Team. Wir entwickeln die Software, die die Auslieferung von Kund*innenbestellungen koordiniert und sicherstellt, damit alle ihre Lieferungen pünktlich erhalten.

Wie definierst du inklusives Führungsverhalten für dich selbst?

Für mich bedeutet inklusives Führungsverhalten, ein faires Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem Diversität willkommen ist und geschätzt wird. Um das zu erreichen, müssen Führungskräfte aktiv daran arbeiten, die dominante Kultur in ihren Organisationen aufzubrechen. Das kann so aussehen, dass sie D&I-Initiativen sichtbar unterstützen und sich an ihnen beteiligen. Sie sollten sich als Allys einsetzen und einen offenen Dialog über Inklusion fördern. Außerdem können sie mit ihren Teams an regelmäßigen Weiterbildungen teilnehmen, um das Bewusstsein für unbewusste Vorurteile zu schärfen und ihren Mitarbeiter*innen die Kompetenzen zu vermitteln, sich inklusiv zu verhalten.

Und wie können Führungskräfte gute Allys für ihre unterrepräsentierten Kolleg*innen sein?

Ich glaube, um gute Allys zu sein, müssen Führungskräfte auf ihre eigenen Vorurteile und die innerhalb der Organisation achten. Wir müssen diskriminierendes Verhalten oder diskriminierende Grundsätze benennen und angehen und auf ein gleichberechtigteres Umfeld hinarbeiten. Für mich ist es auch wichtig, Talente aus unterrepräsentierten Gruppen zu fördern, wann immer ich kann, und dafür zu sorgen, dass die Stimmen aller gehört und in Entscheidungsprozesse einbezogen werden.

Inklusives Führungsverhalten bedeutet für mich, ein faires Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem Diversität willkommen ist und geschätzt wird.

Dominik Bertram, Vice President of Fulfillment Core

Warum ist es für Zalando wichtig, selbstreflexive Lerneinheiten wie das Allyship-Training anzubieten?

Das ist so wichtig, weil diese Schulungen uns helfen, über unsere Privilegien, Vorurteile und die Kultur in unserer Organisation nachzudenken. Diese Reflexion ist ein wesentlicher Ausgangspunkt, damit Führungskräfte Verbesserungen bei der Diversität und Inklusion vorantreiben und so ein Arbeitsumfeld schaffen können, das alle willkommen heißt.

Du und dein Team haben 2023 an D&I-Workshops und dem Allyship-Programm teilgenommen. Was habt ihr dabei gelernt und wie hat sich das auf eure Zusammenarbeit ausgewirkt?

Letztes Jahr haben wir einen Workshop mit Frauen aus dem Fulfillment Core Team durchgeführt. So konnten wir ihre Kritikpunkte verstehen und Maßnahmen definieren, die ihre Erfahrungen verbessern. Eine der Maßnahmen war, dass Männer in Fulfillment Core einfühlsamer sein und als Verbündete, also „Allys“ auftreten sollten. Daher habe ich als Teamleiter beschlossen, dass die Männer in meinem Team am Allyship-Training teilnehmen sollten. Ziel war es, zu verstehen und zu lernen, was Frauen erleben. So konnten wir konkrete Maßnahmen für uns als Männer entwickeln, mit denen wir gegen ausgrenzendes Verhalten vorgehen können. Wir haben uns auch mit den spezifischen Hürden, vor denen unser Team steht, auseinandergesetzt und Lösungsansätze diskutiert.

Was hat dein Team noch aus dem Kurs mitgenommen?

Wir haben ein besseres Verständnis dafür bekommen, wie eine dominante Kultur Menschen das Gefühl geben kann, nicht dazuzugehören oder nicht wertgeschätzt zu werden. Wir haben erkannt, dass wir mehr Zeit darauf verwenden müssen, zu lernen, wie wir aktiv Inklusionsbarrieren abbauen können. Außerdem haben wir darüber diskutiert, dass es aktive Maßnahmen erfordert, um ein inklusives Einstellungsverfahren in Teilen der Organisation, in der die Mehrheit der Führungskräfte Männer sind, zu schaffen.1 Als Team haben wir über unsere Privilegien und Vorurteile als Männer in Führungspositionen nachgedacht, und jeder von uns hat sich zu bestimmten Maßnahmen verpflichtet, die Diversität und Inklusion in unserer Organisation verbessern.

Auf individueller Ebene möchte ich die Langlebigkeit dieser Erkenntnisse gewährleisten und sie in den Alltag einfließen lassen. Ich möchte den Kreis meiner vertrauten Kolleg*innen erweitern, um ihn diverser zu gestalten. Dazu möchte ich verschiedene Talente aufbauen, Entwicklungsmöglichkeiten für sie schaffen und kontinuierlich in die Weiterbildung von Führungskräften innerhalb des Fulfillment Core Teams investieren.

Was sind deine Hoffnungen und Träume für D&I bei Zalando und auf der ganzen Welt?

Mein Traum für D&I bei Zalando ist, dass alle in einem Umfeld arbeiten können, in dem sie sich sicher, wertgeschätzt, verstanden und unterstützt fühlen. Die Trainings zu D&I, an denen ich bei Zalando teilgenommen habe, haben mich erkennen lassen, wie unglaublich privilegiert ich bin, dass ich dies die meiste Zeit meiner Karriere so erlebt habe. Ich hoffe, dass ich dazu beitragen kann, dass alle bei Zalando und im Fulfillment Core Team die gleichen Erfahrungen machen können.

1 Auf allen fünf Führungsebenen sind Männer mit 64,4 % vertreten.