Zalando Visionary Award

Erfahre mehr darüber, wie der Zalando Visionary Award positive Veränderungen in der Modebranche fördert und Designer*innen auszeichnet, die mit visionärem Design, Innovation und sozialem Engagement überzeugen.

30. Januar 2025
Fashion
People at a fashion show in Copenhagen

Der 2023 von Zalando ins Leben gerufene Zalando Visionary Award rückt Designer*innen und Modelabels ins Rampenlicht, die mit visionären Ideen einen positiven Wandel in der Modebranche vorantreiben. Die nominierten Labels setzen sich für bedeutsame Veränderungen innerhalb der Branche und darüber hinaus ein. Um für den Award berücksichtigt zu werden, müssen sie in mindestens einem der drei Award-Bereiche einen wertvollen Beitrag für die Modewelt leisten und gleichzeitig die Nachhaltigkeitsanforderungen der Copenhagen Fashion Week erfüllen. Die Gewinner*innen werden von einer internationalen Jury aus Branchenexpert*innen und einem Zalando-Team ausgewählt.


1. Was bedeutet es für Sie als Designerin, mit dem Zalando Visionary Award ausgezeichnet zu werden?

Es ist eine Bestätigung meines Ethos als zeitgenössische Künstlerin und Designerin, die Handwerkskunst und Kulturerbe bewahren möchte. Es ging mir stets darum, die Arbeit der Kunsthandwerksgemeinschaft, mit der ich zusammenarbeite, zu erhalten. Ich freue mich sehr, dass dieser wichtige Prozess durch den Zalando Visionary Award Anerkennung erfährt.

2. Inwiefern unterscheidet sich die Markenidentität von IAMISIGO von den Mitbewerber*innen innerhalb der Branche?

Ich möchte mich wirklich mit niemandem vergleichen. Jeder folgt seinem eigenen Pfad. Bei IAMISIGO haben wir eine starke Vision, während wir gleichzeitig die Sanftheit bewahren, die die Göttlichkeit des Weiblichen ausmacht. Handwerkliche Prozesse münden bei uns in modernen, manchmal sehr konzeptionellen Silhouetten. Ich würde sagen, die ganze Idee ist eine Kombination aus tragbarer Kunst, Design und Abstraktion – alles in einem.

3. Über ihre Kollektion hinaus: Wie wirkt sich Ihr Engagement für soziale Veränderung auf Ihren täglichen Ansatz bei Design und Produktion aus? 

Der ganze Zauber findet jenseits der Grenzen statt, in abgelegenen Gemeinschaften, die sich über ganz Afrika verteilen. Ich möchte immer so schnell wie möglich die Stadt verlassen, um dort mit den Kunsthandwerker*innen zusammenzuarbeiten. Sie sind so erfahren und es bereitet so viel Freude, von all dieser Weisheit umgeben zu sein. Ich glaube nicht, dass sie das, was ich mache, als „soziale Veränderung“ bezeichnen würden, denn so funktioniert einfach ihre Welt – Wissen wurde stets auf diese Weise von Generation zu Generation weitergegeben. Ich bin diejenige, die sich in ihr System begibt und neue Perspektiven erhält.

4. Was war Ihre Inspiration für die Gründung von IAMISIGO? Gibt es Botschaften, die die Menschen aus Ihren Designs mitnehmen sollen?

Ich habe IAMISIGO gegründet, um unerzählte Geschichten zu erzählen und historische Forschung durch Textilien zu teilen. Ich möchte der Welt die magischen, alten Techniken näher bringen, die auf dem Kontinent schon lange existieren. Unsere Botschaft an die Menschen lautet: „Magie ist real! Das Spirituelle ist real!“

5. Storytelling ist ein wichtiger Teil Ihres Prozesses. Wie zeigt sich das in den Designs?

Jedes Muster, jeder Print und jede Faser erzählt eine Geschichte. Farbe, Textur und Form eines jeden Produkts sind bewusst gewählt und offenbaren einen weiteren Aspekt. Die Recherchen für meine HW20-Kollektion haben zum Beispiel vor Ort im Kongo stattgefunden. Ich wollte erfahren, wie die Gemeinschaften dort mit dem Trauma ihrer Kolonialisierung umgehen. Dabei bin ich auf Nkisi Nkondi gestoßen, eine mystische Figur, die genutzt wird,
um Schwüre zu bekräftigen und die Gemeinschaften vor Übeltätern zu schützen. Eines der Stücke – eine handgewebte lange Jacke aus Baumwolle und Raffiabast – nahm diese Form an, um die Nkisi Nkondi zum Leben zu erwecken.

6. Das Label ist in Lagos, Nairobi und Accra tätig, allesamt unglaublich lebendige Städte. Wie verweben sich die kulturellen Einflüsse dieser Orte in ihre Arbeit?

All diese großen Städte und ihre Menschen – mein großes Netzwerk aus Freunden und Mitarbeitern - inspirieren mich. Allerdings muss ich sagen, dass sich der größte Teil meiner Arbeit in den Außenbezirken der Stadt abspielt. Dies ist der Hauptantrieb meines Schaffens. 

7. Ihre Kollektionen befassen sich oft mit zentralen Themen wie Spiritualität und Identität. Was inspiriert Sie daran?

Ich bin in einer zutiefst spirituellen Familie aufgewachsen, das hat mich nachhaltig beeinflusst. „Ogisi“ bedeutet „König des Himmels“ und entstammt einer spirituellen Hierarchie, die uns als Königsmacher sieht. Wo ich herkomme, muss man zahlreiche spirituelle Prüfungen durchlaufen, um ein Ogisi zu werden. Ich habe meine Prüfungen absolviert, um heute in dieser Position sein zu können. Daher nehme ich das Spirituelle als menschliche Facette sehr ernst.

8. IAMISIGO definiert zeitgenössische Mode neu und bewahrt dabei ein kulturelles Vermächtnis. Können Sie erklären, wie aus diesem Ansatz eine Marke mit mutiger und frischer Perspektive entstanden ist?

Alles dreht sich darum, alte Techniken und Traditionen auf neue Weise anzuwenden. Wie können wir ein neues Material mit einer alten Webart verarbeiten, um mehr Texturen zu schaffen? Wie bewahren wir Techniken, die vom Aussterben bedroht sind, durch neue Ideen und Verfahren – oder wie gestalten wir aus alten Ideen etwas Neues?
Das ist im Wesentlichen das, worum es uns geht.

9. Die Teilnahme von IAMISIGO an der Copenhagen Fashion Week eröffnet neue Möglichkeiten, Kontakte zu knüpfen - sehen Sie die einzigartige Modeidentität der Stadt als Ergänzung oder Kontrast zu Ihrer Vision? 

Im Vergleich zu anderen großen Städten in Europa und darüber hinaus stach die Modeidentität Kopenhagens für mich immer hervor. Mode wird hier bewusst gedacht – und ich freue mich, meine Vision in einer solchen Stadt präsentieren zu dürfen.

10. IAMISIGO setzt häufig auf innovative Verfahren wie Recycling und natürliche Färbung. Mit welchen Innovationen ist bei der Marke zukünftig zu rechnen?

Innovation ist bei uns ein fließender Prozess, der hauptsächlich durch die Erforschung neuer Materialien bestimmt wird. Derzeit interessiere ich mich sehr für harte Materialien wie Glas und Messing und ich experimentiere damit, wie man diese Materialien in Einzelstücken zusammenbringen kann. In diesem Sinne erforschen wir auch, wie man Fasern wie Sisal (das traditionell in der Bauindustrie verwendet wird) tragbar machen kann.


A portrait of Anne Pascual, and a group image of Edward Buchanan, Emma Matell, Giuliano Calza and Herbert Hofmann standing on a Zalando Brandmark-shaped structure

Die Jury des Zalando Visionary Award 2025 besteht aus fünf Branchenexperten, die alle über relevante Expertise und fundierte Kenntnisse in mindestens zwei der drei Säulen des Zalando Award verfügen: Sozialer Einfluss, Innovation und Design.

Neben Anne Pascual, SVP Product Design bei Zalando, gehören der Jury an: Edward Buchanan, Creative Director bei SANSOVINO6 und Milano Fashion Director bei Perfect Magazine; Emma Matell, branchenführende Casting Director; Giuliano Calza, Gründer und Creative Director bei GCDS, der auch als Mentor fungiert und Masterclasses für die Finalisten des Zalando Visionary anbietet, sowie Herbert Hofmann, VP of Creative and Buying bei HighSnobiety.

Jedes Jurymitglied bringt einen reichen Erfahrungsschatz mit und ist für seine progressiven und einflussreichen Stimmen in der Modebranche bekannt.
 


Die drei Finalisten, FEBEN, IAMISIGO and Rave Review, überzeugten die Jury durch ihren positiven Beitrag zum Wandel in der Modeindustrie. Jede der Marken stellt Konventionen in Bezug auf Kreativität und Inklusivität in Frage und eröffnet neue Perspektiven für die Zukunft der Mode.

Das in London ansässige Label FEBEN inspiriert von einer Vielzahl von Einflüssen aus der ganzen Welt setzt das Label neue Maßstäbe und begeistert mit einer einzigartigen, visionären Handschrift. IAMISIGO, setzt auf innovative Ansätze und kombiniert klassische afrikanische Textilien mit traditionellen Handwerkstechniken aus ganz Afrika. Rave Review verleiht Deadstock-und Second-Hand-Materialien ein neues Leben.

Die Finalisten präsentierten ihre Kollektionen im Januar 2025 auf der CPHFW im Rahmen des Zalando Visionary Award, wobei IAMISIGO zum Gesamtsieger gekürt wurde. Als Teil des Siegerpreises wird IAMISIGO seine SS26-Modenschau im August 2025 auf der CPHFW präsentieren.



A large green torso is in the middle of a catwalk at Copenhagen Fashion Week for the Sinéad O'Dwyer show.

Drei zentrale Kriterien bilden die Grundlage für den Award:

Design: Die Labels überzeugen mit einer einzigartigen Ästhetik, die im kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Umfeld der Branche Aufmerksamkeit erregt und inspiriert.

Innovation: Die Labels gehen mit zukunftsweisenden Techniken und Verfahren in den Bereichen Materialien, Färbemethoden oder Lieferkettentechnologien neue Wege.

Soziales Engagement: Die Labels haben einen positiven Einfluss auf ihr Umfeld und stärken Gemeinschaften, indem sie sich für Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion einsetzen.


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