Wenn der Schuh passt, dann zieh ihn an!
Wenn der Schuh passt, dann zieh ihn an!
Die Entwicklung adaptiver Schuhmode macht es für alle einfacher, schicke Schuhe selbst anzuziehen und sich von Kopf bis Fuß in ihrem Outfit wohl zu fühlen.
Die Entwicklung adaptiver Schuhmode macht es für alle einfacher, schicke Schuhe selbst anzuziehen und sich von Kopf bis Fuß in ihrem Outfit wohl zu fühlen.

Wir haben mit zwei der Menschen gesprochen, die hinter der aktuellsten adaptiven Schuhkollektion von Zalando stecken. Melanie, Senior Fashion Designer bei Zalando Private Labels und Rut, Expertin für inklusive Mode, die unsere Teams in barrierefreiem Design geschult hat.
Bei adaptiver Mode geht es darum, Menschen unabhängig von Beeinträchtigungen das eigenständige Ankleiden zu erleichtern. Adaptive Schuhe sind demnach Schuhe mit speziellen Eigenschaften, die das An- und Ausziehen leichter machen: Eine breitere Passform, extra lange Reißverschluss-Schieber, herausnehmbare Sohlen, einfache Verschlüsse wie beispielsweise Klett statt Schnallen oder eine größere Zuglasche an der Ferse des Schuhs. Diese Merkmale sind Beispiele für „barrierefreies Design“, so dass diese Produkte von einer größeren Anzahl an Menschen getragen werden können – auch von Menschen mit körperlichen, kognitiven oder sensorischen Behinderungen.
Kannst du dich kurz vorstellen und uns erklären, was du mit adaptiver Mode zu tun hast?
Melanie: Ich heiße Melanie Rogge und arbeite seit sieben Jahren als Schuh-Designerin bei Zalando. Derzeit konzentriere ich mich auf die Damenmodemarken Anna Field und Even&Odd, für die ich Schuhe für verschiedene Jahreszeiten entwerfe. Ich war schon immer kreativ und habe mich für Schuhe begeistert, denn sie sind deutlich komplexer als textile Kleidungsstücke. Das geht jetzt natürlich nicht gegen meine Kolleg*innen aus dem Textilbereich (lacht).
Begonnen habe ich meine Karriere als traditionelle Schuhmacherin mit einer Ausbildung an der Hamburger Staatsoper,wo ich maßgeschneiderte Schuhe für die Darsteller*innen angefertigt habe. Danach habe ich mich mit orthopädischem Design beschäftigt und sogar für Schuhmacher gearbeitet, die Schuhe in Handarbeit herstellen. Und dann kam ich alsWerksstudentin zu Zalando und bin nun fast ein Jahrzehnt später noch immer hier.

Wenn du deine Schuhe magst und sie jeden Tag trägst, sind sie äußerst wichtig für dein Outfit, dein Wohlbefinden und dein Selbstvertrauen.
Melanie Rogge
In meiner aktuellen Rolle bei Zalando designe ich barrierefreie Schuhe – von der Ursprungsidee bis zum fertigen Produkt. Zuerst sammeln wir erste Ideen und Inspirationen, schauen uns Trends an, recherchieren adaptive Funktionen und Anforderungen - unter anderem Dank Fokusgruppen - und erkunden potentielle Materialien. Anschließend erstellen wir einen Prototypen, den wir Menschen aus der Behindertengemeinschaft und Fachleuten für barrierefreie Designs wie Rut vorstellen, um sicherzustellen, dass unsere Designs sowohl funktional und sinnvoll als auch stylish sind.
Rut: Mein Name ist Rut Turró, ich bin Gründerin von MovingMood und habe die Teams von von Zalando Private Labels in adaptiver Mode geschult. Mein Spezialgebiet ist Barrierefreiheit von Produkten, denn ich bin der Meinung, dass einfache Designs besser sind als komplexe. In unserer gemeinsamen Arbeit habe ich die Designer*innen von Zalando dazu gebracht, sich nicht nur auf das Produktdesign zu fokussieren, sondern echte sinnhafte Lösungen zu finden!
Einige meiner Familienmitglieder gehören zur Behindertengemeinschaft, weshalb mir das Thema sehr am Herzen liegt. Ich bekomme mit, mit welchen Herausforderungen sie konfrontiert sind, auch im Bereich Kleidung und Schuhe, und wie wichtig ihnen Unabhängigkeit ist, etwa dass sie sich möglichst oft selbstständig ankleiden können. Das hat mich dazu inspiriert, barrierefreies Design zu meinem Thema zu machen. Ich bin davon überzeugt, dass wir viel bewirken können, wenn wir Menschen mit Behinderung in die Gestaltung von Mode für alle einbeziehen.
Als ich anfing, mit Zalando zusammenzuarbeiten, war ich direkt von der “Zalando-Energie” überrascht: eine große Gruppe von Menschen – Designer*innen, Einkäufer*innen, Entwickler*innen und Führungskräfte –, die begeistert waren, Neues zu lernen, offen dafür, Dinge neu anzugehen, und motiviert, gemeinsam Mode zu designen, die etwas bewirkt. Sie zeigten aufrichtiges Interesse daran, auf die Bedürfnisse der Behindertengemeinschaft einzugehen. Diese Energie und diese Leidenschaft sind auch heute noch zu spüren!
Was macht den adaptiven Design-Prozess so besonders?
Melanie: Was mich beim Design adaptiver Schuhe überrascht hat, ist, wie technisch man vorgehen muss. Es ist anspruchsvoller als bei normalen Schuhen, weil man sich wirklich Gedanken über die Funktionen machen muss: Wie setzt man sie um und wie sind sie für die Kund*innen am sinnvollsten? Ich habe viel darüber gelernt, welche Funktionen für eine breitere Zielgruppe – einschließlich Menschen mit Behinderung – sinnvoll sind und wie wichtig es ist, dass Schuhe sich leicht anziehen, und sich selbstständig öffnen und schließen lassen.
Als wir mit unseren Eigenmarken vor ein paar Jahren mit adaptiven Schuhen anfingen, haben wir einfach adaptive Funktionen, wie breitere Öffnungen und Zugschlaufen, zu unserem bestehenden Schuhsortiment hinzugefügt. Mittlerweile kreieren wir von Grund auf neue, stylische Schuhe, bei denen adaptive Merkmale nicht nur ein Zusatz sind, sondern Teil des ursprünglichen Designs.

Entsprechend des Prinzips „Nothing about us, without us” (“Nichts über uns, ohne uns“) sind Zalando und ich fest davon überzeugt, dass es ohne direktes Mitwirken und Feedback aus der Behindertengemeinschaft nicht geht.
Rut Turró
Rut: Deshalb integrieren wir von Anfang an Menschen mit Behinderung in den Design-Prozess, um praktisches Feedback zu ihren Bedürfnissen und Erfahrungen zu erhalten und damit die finalen Produkte besser machen zu können.
Melanie: In diesem Zusammenhang arbeiten wir eng mit Ottobock zusammen, einem global führenden Unternehmen im Bereich Gesundheitstechnologie und Prothetik mit vielen Verbindungen zu Menschen mit Behinderungen. Ottobock hat unsere Teams mit Para-Athlet*innen und anderen Prothesennutzer*innen zusammengebracht. So können wir gewährleisten, dass unsere adaptiven Designs, darunter adaptive Sportbekleidung, vor allem dem praktischen Einsatz gerecht werden.
Schritt für Schritt auf dem Weg zu mehr Funktionalität, was bedeutet das für Sie?
Rut: Adaptive Mode ist gerade erst im Kommen und noch nicht weit verbreitet. Das macht Zalando zu einem Vorreiter in diesem Bereich. Das Gute daran ist, dass durch Barrierefreiheit Kleidung und Schuhe für einen größeren Kundenkreis geeignet sind – davon profitieren alle. Ich spreche deshalb lieber von „inklusivem, barrierefreiem Design“, das von Menschen mit und ohne Behinderung genutzt werden kann – das ist der große Vorteil von barrierefreier und adaptiver Mode.
Melanie: Wir stehen noch am Anfang unserer Reise in die adaptive Modewelt. Mit jeder neuen Kollektion lernen wir hinzu, durch Interviews mit Menschen mit Behinderung, ihren Ratschlägen zu den diversen Prototypen, durch Partnerschaften, Trainings und natürlich durch das direkte Feedback unserer Kund*innen über den Zalando Adaptive Hub. Wir nutzen die Gelegenheit, innovativ zu sein, zu testen und mit unseren Eigenmarken zu lernen und freuen uns sehr, diese Erkenntnisse mit Markenpartnern zu teilen, die ebenfalls in die adaptive Mode einsteigen möchten. Unser ultimatives Ziel ist es auf Zalando ein breiteres Angebot modischer und funktionaler Produkte in allen Preis- und Style-Segmenten anbieten zu können.
Ein konkretes Beispiel dafür ist das Label BOSS, das im vergangen Jahr jeweils sechs adaptive Schuh-Modelle für Frauen und Männer herausgebracht hat - unter anderem im engen Austausch mit dem Eigenmarken-Team von Zalando. Wir freuen uns, unsere Kollektion dieses Jahr um weitere adaptive Schuhmodelle zu ergänzen – und dabei funktionale und modische Aspekte gleichermaßen im Blick zu haben. Wir hoffen sehr, dass unsere Produkte unsere Kund*innen inspirieren und zeigen, dass barrierefreies Design eine tolle Möglichkeit bietet, für mehr Inklusion zu sorgen. Bleibt also dran, denn es geht spannend weiter!

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