Nachhaltigkeit geht nur gemeinsam

Eine nachhaltigere Zukunft lässt sich nur gemeinsam gestalten! Unsere Studie zeigt, worauf es dabei ankommt. Wir arbeiten bereits an der Umsetzung.

3. Juni 2025
Blog
It takes many

Wir haben unsere zweite Attitude Behavior Gap-Studie “It takes many” veröffentlicht, die eine klare Botschaft sendet: Um eine nachhaltigere Zukunft unserer Branche zu gestalten und für Konsument*innen Kaufentscheidungen einfacher und selbstverständlicher zu machen, die mit ihren Werten übereinstimmen, müssen alle Akteure der Branche an einem Strang ziehen. 

Die Studie, basierend auf Befragungen von Verbraucher*innen in fünf europäischen Ländern, bestätigt: Das Bewusstsein für nachhaltigere Mode wächst, ebenso wie der Wunsch und der Wille, verantwortungsbewusster zu konsumieren. Doch zwischen Absicht und tatsächlichem Verhalten klafft weiterhin eine Lücke - die sogenannte “Attitude Behavior Gap”. Das heißt: Verbraucher*innen möchten grundsätzlich nachhaltigere Kaufentscheidungen treffen, werden jedoch durch verschiedene Faktoren davon abgehalten. Unsere Studie beleuchtet diese Faktoren: zu hohe Preise, unklare Produktinformationen, ein unzureichendes Angebot oder ein weitestgehend fehlendes Vertrauen in kommerzielle Angaben zu Nachhaltigkeitsaspekten.

Die Studienergebnisse legen nahe, dass nicht nur die Konsument*innen und Unternehmen gefragt sind, sondern alle Akteure des Mode-Ökosystems, wenn es darum geht, die Bedingungen für einen nachhaltigeren Konsum zu schaffen. Und dazu gehören natürlich auch wir!

Deshalb möchten wir euch fünf Bereiche vorstellen, in denen wir die Empfehlungen der Studie bereits umsetzen und unseren Beitrag zu einer nachhaltigeren Zukunft unserer Branche leisten.

1. Wir hören nie auf, unsere Prozesse und Produkte zu verbessern 

Der Weg in eine nachhaltigere Zukunft beginnt im eigenen Unternehmen. Um unsere Umweltbelastung weiter zu reduzieren, passen wir unsere Design- und Beschaffungsprozesse sowie unsere Betriebsabläufe kontinuierlich an neue Erkenntnisse und Anforderungen an.

  • Dekarbonisierung unserer Geschäftsabläufe: Unser Ziel ist klar: Net Zero. Dafür reduzieren wir Emissionen in der Logistik, testen umweltfreundlichere Verpackungen - die wir natürlich auch schon einsetzen - sowie alternative Lieferoptionen. Unser Anspruch: Wir möchten unseren Kund*innen ein nachhaltigeres Shopping-Erlebnis bieten, und zwar ohne Kompromisse bei Stil oder Komfort.
     
  • Materialien der nächsten Generation: Wir haben uns dazu verpflichtet, bis 2033 in unseren Eigenmarken vollständig auf konventionelle Baumwolle und neuwertige Polyesterfasern zu verzichten. Einen wichtigen Schritt machen wir schon in diesem Jahr, in dem wir solche neuartigen Materialien, wie zum Beispiel recyceltes Polyester, das aus Textil-zu-Textil Recycling gewonnen wird, oder regenerative Baumwolle erproben und in unseren Eigenmarken-Kollektionen verarbeiten.
     
  • Zusammenarbeit mit unseren Partnern: Natürlich geht es nicht ohne unsere Partner. So haben bereits über 70 % unserer Lieferanten wissenschaftsbasierte Klimaziele - Science Based Targets - festgelegt. Mit Programmen wie FASHION LEAP FOR CLIMATE, das wir 2022 mitbegründet haben, unterstützen wir unsere Partner - insbesondere Marken - dabei, mehr Wissen rund um das Thema Klima aufzubauen und Maßnahmen zu ergreifen, um die Reduktion von Emissionen zu beschleunigen.

2. Wir machen bewusste Kaufentscheidungen einfacher

Wir arbeiten kontinuierlich daran, es unseren Kund*innen so einfach wie möglich zu machen, auf Zalando Produkte zu finden, die nachhaltigkeitsbezogene Produktattribute haben und somit als nachhaltiger bezeichnet werden können. Dies ist ein fortlaufender Prozess in einem komplexen rechtlichen Umfeld, aber wir sind bereits ein gutes Stück weiter gekommen. 

  • Produktstandards: Seit 2024 bieten wir unseren Kund*innen mehr Transparenz und zeigen auf den Produktseiten direkt unter dem „In den Warenkorb“-Button Informationen zu den Produktstandards in Bezug auf Nachhaltigkeit.
     
  • Keine Standards ohne Beleg: Auf derselben Seite im Abschnitt „Produktstandards“ erklären wir zudem, was die Standards bedeuten und wie diese verifiziert sind. Zum Beispiel welches Zertifikat das Material hat oder wie viel Prozent des Materials im Produkt verwendet wird.
  • Weiterführende Infos und unsere Filteroptionen: Wer nach Kleidung mit spezifischen nachhaltigeren Eigenschaften sucht, kann gezielt nach den verschiedenen Standards filtern. Zudem bieten wir auf einer eigenen Seite zu den Produktstandards weiterführende Informationen rund um deren Bedeutung an. Damit wollen wir ein besseres Verständnis für nachhaltigere Mode fördern.

3. Wir fördern Kreislaufwirtschaft

Je länger ein Produkt im Umlauf bleibt, desto besser ist es für die Umwelt. Um die Lebensdauer der von uns verkauften Produkte zu verlängern, erweitern wir unser Angebot an Secondhand-Artikeln und erkunden neue zirkuläre Geschäftsmodelle.

  • Second-Hand ist angesagt: In 13 europäischen Märkten (auch in Deutschland) bieten wir unser Pre-owned-Angebot an. Hier können unsere Kund*innen Secondhand-Artikel kaufen - sowohl online als auch von speziellen Pre-owned-Kollektionen in ausgewählten Outlet-Stores in Deutschland.
     
  • Wir unterstützen das Mode-Ökosystem: Kreislaufwirtschaft können wir nicht allein gestalten - auch dazu braucht es viele. In Projekten wie Fashion ReModel arbeiten wir deshalb mit anderen Marken zusammen, um Kreislaufmodelle zu testen und skalierbar zu machen. Zudem sind wir im Fiber Club aktiv, einer Initiative, die die Nachfrage verschiedener Branchenakteure bündelt, um kreislauffähige Materialien langfristig zugänglicher und kostengünstiger anzubieten.

4. Wir begleiten unsere Kund*innen auf ihrer Reise

Technologie und Inspiration können wichtige Hilfsmittel sein, wenn es darum geht, verantwortungsbewusste Entscheidungen Routine werden zu lassen. Wir kombinieren digitale Tools mit kreativem Storytelling, um unseren Kund*innen bei ihrer Suche nach den perfekten Kleidungsstücken zu unterstützen: Von der Inspiration über das Teilen umfassender Produktinformationen bis hin zu Pflege-Tipps, um länger etwas von den  Lieblingsstücken zu haben.

  • Inspiration & Pflege: Wir testen Inhalte rund um das Thema Langlebigkeit. Dazu gehören unter anderem Pflegehinweise, Styling-Inspiration oder Tipps zum Aufbau einer zeitlosen Garderobe. Und auch das machen wir nicht allein, sondern mit vielen - nämlich gemeinsam mit Creator*innen, die unsere Werte teilen.

  • Größen- & Passformberatung: Weniger Rücksendungen bedeuten einen geringeren Ressourcenverbrauch. Mithilfe von Technologie und Daten unterstützen wir unsere Kund*innen dabei, von Anfang an die richtige Größe zu wählen. Damit konnten wir bereits Rücksendungen aufgrund fehlerhafter Größen bei ausgewählten Produkten um 10 % senken.

5. Wir wollen klare Regeln und mehr Transparenz

Verlässlichkeit und Wiedererkennbarkeit stärken das Vertrauen und fördern nachhaltigeren Konsum. Deshalb arbeiten wir mit Gesetzgebern, Regulierern und Branchenverbänden zusammen, um klarere Standards für die gesamte Branche zu etablieren.

  • Ecodesign-Verordnung (ESPR): Wir unterstützen die Einführung von Ökodesign-Anforderungen, die darauf abzielen, die Umweltbelastungen von Bekleidung zu verringern und Verbraucher*innen dazu befähigen, informierte Kaufentscheidungen zu treffen. Um einen langfristigen Nutzen für alle Beteiligten zu gewährleisten, sollten diese schrittweise eingeführt, und so kommuniziert werden, dass sie klar, vertrauenswürdig und für Verbraucher*innen leicht verständlich sind.
     
  • Digitaler Produktpass (DPP): Wir unterstützen uneingeschränkt die Einführung eines solchen Produktpasses und die damit verbundenen Vorteile einheitlicher und leicht zugänglicher Produktinformationen. Dafür beteiligen wir uns aktiv an der politischen Debatte und bringen unsere Erkenntnisse ein. Wir wollen mehr Transparenz bei den Informationsanforderungen und klar definierte Rollen und Verantwortlichkeiten für alle Akteure, die mit dem DPP arbeiten.
     
  • Green Claims Directive: Verbraucher*innen stehen Nachhaltigkeitsangaben zunehmend skeptisch gegenüber. Es gibt zu viele Zertifizierungen und Botschaften, die für Nichtfachleute nur schwer verständlich sind. Deshalb setzen wir uns für eine einfache und EU-weit einheitliche Methodik für die Bewertung und Kommunikation von umweltbezogenen Angaben ein.
     
  • Textilkennzeichnungs-Verordnung (TLR): Die Europäische Kommission erkennt in ihrer jüngsten Binnenmarktstrategie an, dass uneinheitliche Textilkennzeichnungen nicht nur oft zu Verwirrung bei Konsument*innen führen, sondern auch die operativen Prozesse von Unternehmen erheblich erschweren. Wir können dies aus eigener Erfahrung bestätigen und unterstützen die Überarbeitung der TLR, um beispielsweise Produktlabels klarer und eindeutiger zu gestalten. Wir befürworten die Digitalisierung dieser Kennzeichnungsinformationen, damit sie nahtlos im Einklang mit dem Digitalen Produktpass (DPP) eingeführt werden können. Unsere Erfahrungen und Erkenntnisse werden wir auch in Zukunft mit der Europäischen Kommission teilen. 

 

Wir wissen: Die Herausforderungen sind groß und kein Unternehmen kann sie allein bewältigen. Es liegt noch ein langer Weg vor uns, aber wir sind überzeugt, dass wir mit Offenheit, Zusammenarbeit und konsequentem Handeln gemeinsam eine nachhaltigere Zukunft unserer Branche gestalten können.

Neugierig auf alle Ergebnisse unserer Studie „It takes many“? Dann geht's hier zum Download.