#BlackHistoryMonth: 6 Fragen an Lisou

8. Februar 2022
Marken & Handelspartner

Einleitung

Diesen Februar stellen wir im Rahmen des Black History Month einige der inspirierenden Geschichten von Black-owned Businesses und den außergewöhnlichen Menschen hinter den Marken vor, mit denen wir bei Zalando zusammenarbeiten.

Im zweiten von drei Interviews stellen wir euch Rene Macdonald vor, Gründerin und Creative Director von Lisou und Befürworterin eines selbstbewussten Kleidungsstils mit kräftigen und leuchtenden Farben. Nachdem ihr farbenfrohes Sortiment den Weg vom Vereinigten Königreich nach ganz Europa fand, wollen wir von Rene gern mehr über die Gründung von Lisou erfahren und welche Ziele das Unternehmen mit seinem Auftritt bei Zalando in den kommenden Monaten verbindet.

(Auf dem Bild rechts ist Rene Macdonald zu sehen, Gründerin und Creative Director von Lisou)

6 Fragen an Lisou

1. Erzähl uns etwas über die Entstehung von Lisou. Was hat dich inspiriert, das Unternehmen zu gründen?

Ich habe früher als Stylistin gearbeitet und betrachte mich selbst als Vintage-Liebhaberin. Einen Großteil meiner Leidenschaft für Mode habe ich wohl von meiner Mutter geerbt. Wir sind in verschiedenen Ländern aufgewachsen und meine Mutter hat viele unserer Kleidungsstücke selbst hergestellt. Als ich etwa fünf Jahre alt wurde, sorgte meine Mutter dafür, dass all meine Kleidungsstücke aufeinander abgestimmt waren. 

Ich wollte schon seit vielen Jahren mein eigenes Modelabel gründen, doch die Zeit war dafür einfach noch nicht reif. Ich hatte zwei kleine Kinder und ich hätte es nicht geschafft, mich um Familie und Firma gleichzeitig zu kümmern. Ich wollte hochwertige Mode entwerfen, die sowohl meine afrikanische, tansanische Herkunft als auch den Einfluss Londons widerspiegelt, in dem ich einen Großteil meines Lebens verbracht habe.

Man könnte sagen, dass Lisou eine Symbiose von afrikanischem Design und europäischen Einflüssen ist. Wir haben zunächst Seidenhemden hergestellt und haben unser Portfolio inzwischen deutlich erweitert. In vielerlei Hinsicht ist das Modelabel eine Hommage an meine Mutter, die mir alles über Mode beigebracht hat.

2. Welche Art von Kleidung stellt das Label hauptsächlich her und wer ist die Zielgruppe von Lisou?

Es ist schwierig, unsere Kollektion auf bestimmte Stücke zu reduzieren. Wir stellen Kleider, Hemden, Anzüge, Hosen, Mäntel und vieles mehr her. Ich denke, eine der wichtigsten Veränderungen dieses Zeitalters ist, dass Mode nicht mehr zwangsläufig eine Frage des Alters ist. Als Kind hat sich der Kleidungsstil meiner Mutter erheblich von meinem unterschieden. Heute ist dieser Unterschied nicht mehr so krass. Das spiegelt sich bei den Kundinnen und Kunden und Prominenten wider, die wir eingekleidet haben: von der eleganten Dame Helen Mirren bis zum 18-jährigen amerikanischen Superstar Olivia Rodriguez – ich denke, Lisou bietet etwas für jede Altersgruppe.

3. Wie hast du die Herausforderungen bewältigen können?

Die erste Herausforderung war, dass ich noch nie ein eigenes Unternehmen geführt hatte. Am Anfang habe ich an einem kleinen Schreibtisch im Büro meines Mannes gearbeitet. Ich hatte das Glück, eine Praktikantin zu finden, die heute als Head of Art Direction arbeitet und mich von Anfang an bis heute unterstützt hat. Wir verstehen uns so gut, dass wir fast ohne Worte kommunizieren könnten. Wir machen alles zu zweit und lernen stetig dazu. Was den Lernprozess angeht – es gab viel zu lernen, und ich musste mir alles selbst beibringen.

Ich würde jedoch sagen, dass die größten Herausforderungen die Pandemie, der Brexit und deren Folgen waren. Diese Ereignisse haben immer noch einen großen Einfluss auf unsere Lieferkette und vor allem der Brexit hat viele Dinge verteuert. Keiner hätte diese Pandemie voraussehen können, aber sie hatte erhebliche Auswirkungen auf uns alle. Auf humanitärer Ebene waren die Folgen verheerend. Auf geschäftlicher Ebene mussten wir sehr schnell auf ein anderes Modell umstellen. Unser Unternehmen wurde zu einem reinen D2C-Geschäft und wir mussten unsere Filiale in London schließen.

Zum Glück hat sich unser schnelles Handeln ausgezahlt und wir hatten Erfolg mit diesem Modell. Leider ist die Pandemie noch nicht vorbei, und die Auswirkungen auf die Lieferketten sind weiterhin drastisch, aber wir mussten geduldig sein und die Chancen nutzen, die wir hatten. Wir mussten immer wieder neue Lösungen finden und uns auf neue Situationen einstellen. Die Veränderungen, die der Brexit mit sich gebracht hat, waren für wohl jedes Unternehmen im Vereinigten Königreich problematisch.  Zunächst einmal sind die Bereiche Import und Export in und aus Europa kostenintensiver und komplexer geworden.  Wir, genau wie wahrscheinlich jedes andere Unternehmen, müssen uns nach wie vor an die Veränderungen anpassen. Diesen Herausforderungen mutig gegenüberzutreten, hat das ganze Potenzial unserer Marke an die Oberfläche gebracht und die Resilienz unseres Unternehmens gestärkt.

4. Wie hat deine Herkunft deinen Werdegegang als Unternehmerin beeinflusst?

Ich stamme aus einem Kulturkreis, der Unternehmergeist zeigt. In der Region in Tansania, aus der mein Vater stammt, gibt es viele erfolgreiche Unternehmer. Ich denke, die Tatsache, dass ich meine Jugend an verschiedenen Orten der Welt verbracht habe, trug wesentlich zu meiner außerordentlichen Anpassungsfähigkeit an neue Kulturen und Situationen bei.

Egal welche Art von Unternehmen man gründet: Beharrlichkeit ist der Schlüssel zum Erfolg. Selbst in den schwierigsten Situationen ist lösungsorientiertes Handeln gefragt. Ich bin ein lösungsorientierter Mensch, was mir in meiner Laufbahn mit Sicherheit geholfen hat. Ein Unternehmen zu führen, bedeutet unvorstellbar viel Arbeit. Wer noch nie ein eigenes Unternehmen geführt hat, hat keine Vorstellung von dem damit verbundenen Aufwand. Es gibt Momente, die sich wie ein Höhenflug anfühlen und wieder andere, die einen in die Tiefe herunterziehen. Fast so, als befände man sich ständig auf einer Achterbahn.

Meine Leidenschaft für meine Arbeit und mein Charakter helfen mir dabei, aus jeder Situation das Beste zu machen.  Ich habe mich außerdem von dem Gedanken verabschiedet, ausschließlich zu regulären Zeiten zu arbeiten. Ich arbeite an jedem Tag in der Woche, egal ob an Wochenenden oder Feiertagen, doch wenn man wirklich für etwas brennt, ist die viele Arbeit die Mühe wert.

An Sonntagen verbringe ich Zeit mit meiner Familie. Wenn man allerdings eine Leidenschaft im Leben hat, beschäftigt diese einen rund um die Uhr. Den ganzen Tag über fallen mir neue Ideen ein, manchmal habe ich mitten in der Nacht einen Geistesblitz. Vor allem das Reisen war für mich oft eine Quelle der Inspiration. Während der Pandemie mussten wir zuhause bleiben und ich habe während der Zeit weiterhin gearbeitet, wodurch sich meine Interessen nachhaltig verändert haben. Ich begann, Kunst zu erwerben, und neue Kulturen durch Fernsehprogramme oder Reisebücher kennenzulernen. Ich erkannte dadurch, dass man Inspiration aus vielen Quellen schöpfen kann, vor allem aber durch die eigene Achtsamkeit. Wir verbringen so viel Zeit am Handy. Wenn wir einfach innehalten und die Welt mit anderen Augen betrachten, würden wir ihre wahre Schönheit erkennen. Eine meiner Kollektionen mit dem Titel „Falling Leaves“ basiert auf der Idee, draußen joggen zu gehen und die Farben des Herbstes zu genießen.

5. Was erwartest du dir von der Zusammenarbeit mit Zalando?

Wir freuen uns sehr, als Indie-Modelabel Teil der Zalando-Familie zu werden. Wir möchten unsere Produkte gerne in allen Teilen Europas anbieten. Und natürlich würden wir uns freuen, wenn wir mit unseren Verkaufszahlen das Vertrauen, das Zalando in uns gesetzt hat, nicht enttäuschen. Wir erhoffen uns eine langfristige Kooperation mit Zalando, weshalb wir vor allem die Kommunikation priorisieren möchten, um das Erlebnis für unsere Kundinnen und Kunden so angenehm wie möglich zu gestalten.

6. Welche Pläne gibt es für Lisou für das Jahr 2022?

So viele! Wir werden neue Kategorien vorstellen und weiterhin unser Augenmerk auf Nachhaltigkeit legen. Wir möchten mehr als einfach nur ein Modelabel sein. Eine unserer Prioritäten ist die Zusammenarbeit mit gemeinnützigen Organisationen und Stiftungen in der Region und auf der ganzen Welt. Nachhaltigkeit ist ein Schlagwort, das uns am Herzen liegt. Wir arbeiten ständig und mit vereinten Kräften daran, uns jede Saison zu verbessern.  

Eines ist jedoch sicher: Unser Ziel ist es weiterhin, unsere Kleidung so hochwertig wie möglich zu gestalten. Unsere Kundinnen und Kunden können sich auf tolle Farben und verzaubernde Muster freuen, denn Mode soll ja vor allem auch Spaß machen. Was den Bereich Nachhaltigkeit betrifft, versuchen wir, unseren CO2-Fußabdruck entlang der gesamten Lieferkette so gering wie möglich zu halten und haben uns selbst verpflichtet, fünf Bäume für jedes zum Vollpreis verkaufte Produkt zu pflanzen – mit der Unterstützung unseres Partners OneTreePlanted.org.

Einige dieser Bäume werden hier in Europa gepflanzt, andere in Afrika, der Amazonas-Region, in Australien und überall in den USA. Bisher haben wir fast 10.000 Bäume pflanzen können und hoffen natürlich, dass diese Zahl im Jahr 2022 noch deutlich steigt.

Hier geht es zur Lisou-Website.

 

Ist dein Unternehmen ein Black-owned Business?

Wenn Sie Mode-, Beauty-, Sport- oder Lifestyleprodukte anbieten, könnten wir zusammenarbeiten, um Ihre Marke in ganz Europa bekannt zu machen. Egal wie groß Ihre Marke ist: Wir bieten Ihnen Lösungen, um Sie beim Unternehmenswachstum zu unterstützen und eröffnen Ihnen den Zugang zu 46 Millionen Kund*innen in 23 Ländern.

 Schreiben Sie uns den Namen und die Website Ihres Unternehmens unter partnership@zalando.de.

Unser Ziel ist es, #InclusiveByDesign zu sein. Um unser Portfolio zu diversifizieren und unsere potenziellen und bestehenden Kund*innen besser zu repräsentieren, möchten wir im Jahr 2022 mindestens 70 Black-owned Brands in unsere Familie mitaufnehmen. Klicke hier, um unsere Do.BETTER Strategie für mehr Vielfalt und Inklusion kennenzulernen und mehr über unsere Eigenverpflichtung zu erfahren.