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Running for All: Eine Podiumsdiskussion mit Para-Sportler*innen in der Zalando Run Zone

23. September 2025
Blog
Group of people running in a park

Im Rahmen unserer Partnerschaft mit dem BMW BERLIN-MARATHON veranstalteten wir eine Podiumsdiskussion mit drei außergewöhnlichen Para-Athleten.

Max Bankewitz, unser General Manager für Deutschland, Österreich und die Schweiz, sprach mit Verena Bentele, blinde Biathletin und Langläuferin sowie Deutschlands erfolgreichste Para-Sportlerin; Ali Lacin, einem Para-Leichtathleten der Startklasse T61 (bilateral oberschenkelamputiert) für 200m und Weitsprung und das Gesicht unserer Lauf-Kampagne; sowie Tina Deeken, Para-Eisschwimm-Weltmeisterin, Para-Triathletin und Marathon-Handbikerin. Bei dem Panel wurden Herausforderungen und Chancen beleuchtet und der Frage nachgegangen, wie große Sportveranstaltungen für Athlet*innen mit Behinderungen inklusiver gestaltet werden können. Dazu gehört auch die passende adaptive Sportausrüstung und Bekleidung zu finden.

Max: Hallo zusammen, herzlich willkommen im Zalando Outlet, das im Zuge des Marathons in eine Run Zone umgebaut wurde! Ich muss gestehen: Als ich letztes Jahr meinen ersten Marathon gelaufen bin, dachte ich, es sei eine der größten sportlichen Herausforderung meines Lebens. Heute sitzen hier Athletinnen und Athleten, die mir zeigen, dass es noch ganz andere Dimensionen gibt. Es geht nicht nur darum, von A nach B zu kommen, sondern Barrieren zu überwinden – im Kopf und auf der Strecke. Darüber wollen wir heute sprechen. Lasst uns aber ganz am Anfang beginnen. Wann war dieser eine Moment, dieser Funke, der euch gesagt hat: 'Das ist mein Weg, hier will ich an die Spitze’.

Ali: Ich habe versucht, wieder fit zu werden, und ich traf Menschen, die an mich glaubten und mich zu Sportveranstaltungen mitnahmen. Ich sah einen Bericht über paralympische Athlet*innen und beschloss, es zu versuchen. Mit 25 Jahren machte ich meine ersten schnellen Schritte. Das Gefühl des Windes im Gesicht hat mich sofort gepackt. Es hat mich so sehr gefesselt, dass ich wusste: Das ist mein Weg.

Verena: Ich war ein sehr energiegeladenes Kind, das vieles ausprobiert hat – von Judo, Reiten, bis hin zu Leichtathletik und später Skilanglauf. Ich dachte eigentlich, Skilanglauf sei anfangs ein „Oma-Sport“, aber als ich es mit zehn Jahren zum ersten Mal ausprobierte, habe ich mich sofort verliebt. Heute ist Laufen mein Lieblingssport, weil man ihn überall leicht ausüben kann und er mir hilft, meine Balance zu finden.

Max: Jenseits des Wettkampfs, was bedeutet Laufen für euch?

Ali: Für mich geht es um Freiheit – die Fähigkeit, mich frei zu bewegen. Das ist ein besondere Moment für mich. Natürlich will ich auch gewinnen und mein persönliches Bestes geben, aber Freiheit und Freude am Laufen sind das Wichtigste für mich.

Verena: Es ist meine Energiequelle. Ich kann laufen, um „schlechte Vibes“ loszuwerden, indem ich sie mit meinen Schritten in den Boden stampfe, oder um mich aufzuladen, wie ein Elektrofahrzeug, das bergab Energie zurückgewinnt. Es ist der beruhigendste Sport für mich, eine Möglichkeit, wirklich abzuschalten, egal ob ich mich mit meinen Guiderunnern unterhalte oder leise für mich allein laufe.

Tina: Für mich ging es immer darum, Teil von etwas Größerem zu sein. Ich liebe den Gemeinschaftsaspekt und die Möglichkeit, mit anderen Menschen an einem Sportereignis teilzunehmen. Mit einem Handbike ist das nicht immer einfach, daher bedeutet mir die Gelegenheit, mit allen dabei zu sein, sehr viel.

Max: Was sind einige der größten Herausforderungen, denen ihr als Para-Sportler*innen begegnet, und wie wichtig ist die richtige, passende Ausrüstung und wie steht es um adaptive Mode?

Verena: Die größte Barriere sind oft die Kosten für die Ausrüstung, die Krankenkassen oft nicht übernehmen, obwohl Sport so entscheidend für unsere Gesundheit ist. Es ist zum Beispiel ein Problem, dass Kinder einen Sport nicht einfach ausprobieren können, weil die Ausrüstung so teuer ist. Und für mich persönlich ist es eine ständige Herausforderung, einen Guiderunner zu finden, der mit mir zu Arbeitsreisen kommen und mich bei meinen Trainings begleiten kann.

Ali: Spezielle Ausrüstung wie Sportprothesen sind unerlässlich, aber sie sind unglaublich teuer. Ein einzelnes Set kann über 10.000 Euro pro Saison kosten, und sie müssen jedes Jahr ersetzt werden. Einen Sponsor zu finden, ist schwierig, und ich erinnere mich an die Zeit, als ich keinen hatte. Es erfordert viel Mühe, Unternehmen um Unterstützung zu bitten.

Tina: Wenn es um Adaptive Mode geht, ist für mich ist das Thema Nähte ein sehr wichtiger Punkt, da sie Scheuerstellen verursachen können, die ich nicht spüre. Aber ein völlig ungelöstes Problem sind immer noch die Schuhe. Meine Orthese braucht einen Schuh, der sich weit öffnen lässt und breit genug ist, um zu passen, und die Auswahl ist unglaublich begrenzt. In diesem Bereich gibt es noch eine riesige Menge Arbeit zu tun.

Verena: Mode ist ein mächtiges Werkzeug. Es geht nicht nur um Praktikabilität; es kann eine Art „Rüstung“ sein, in der man sich wohl und selbstbewusst fühlt. Es ist wichtig, dass jede*r Zugang dazu hat. Ich finde es wunderbar, dass [mit adaptiver Mode] auch die Bedürfnisse von Menschen berücksichtigt werden, die vielleicht nicht die größte Zielgruppe sind. Sie haben wichtige Bedürfnisse, die man nicht einfach lösen kann, indem man sagt: „Nun, kauf etwas anderes.“ Daher hat die Beachtung dieses Themas für mich eine hohe soziale, gesellschaftliche und inklusive Relevanz.

Ali: Die Adaptivbe Kleidung von Zalando fühlt sich toll an. Sie ist sehr leicht und angenehm zu tragen. Und was sehr wichtig ist: Sie ist stylisch. Die Schuhe sehen aus wie normale Sneaker, und ich hatte keine Probleme, sie anzuziehen. Diese Hose kann man, beispielsweise seitlich komplett öffnen, was für Prothesen-Sprinter wie mich eine unglaubliche Erleichterung ist. Ich muss meine Prothesen immer wieder abnehmen und trocknen. Wenn ich also merke: „Okay, dieses Mal muss ich meine Hose nicht hochkrempeln, ich kann einfach den Reißverschluss von der Seite öffnen und die Prothese abnehmen“, finde ich das super praktisch. Ich würde gerne mehr davon sehen.

Max: Das war unglaublich aufschlussreich. Vielen Dank an euch alle, dass ihr eure Geschichten so offen und ehrlich geteilt habt. Es war nicht nur informativ, sondern auch sehr inspirierend. Das Panel war eine wertvolle Erinnerung daran, dass Sport mehr als Leistung ist. Er ist eine Quelle mentaler Stärke, Gemeinschaft und persönlicher Freiheit. Die Geschichten von Verena, Ali und Tina sind ein starkes Zeichen dafür, dass wir mit der richtigen Einstellung und der Unterstützung von Gemeinschaften unglaubliche Dinge erreichen können.

Nach der Podiumsdiskussion schlossen sich Max, Tina, Ali und Verena dem inklusiven Laufclub Achilles International Germany, den Zalando dieses Jahr durch Visibilität und eine Geldspende unterstützte, für einen Trainingslauf im Tiergarten an.

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