Auf dem Weg zum Starting Point for Fashion: Zalando gewinnt neue Kund*innen und baut Plattform 2022 weiter aus

7. März 2023
Finanzen
  • 2022 war geprägt von Wachstum bei der Zahl der Kund*innen, Plus-Mitgliedschaften und im Partnerprogramm
  • Zalando erreicht die angepasste Prognose für das Geschäftsjahr 2022 in schwierigem wirtschaftlichen Umfeld
  • Der Fokus liegt 2023 auf profitablem Wachstum und Vereinfachung der Organisation, um innovativer und schneller zu werden
  • Zalando investiert weiterhin in strategisch wichtige Bereiche, wie ein stärker kuratiertes Sortiment mit lokal relevanten Produkten und die Öffnung der Logistikinfrastruktur für Partner
  • Prognose für 2023: Wachstum des Bruttowarenvolumens (GMV) zwischen 1 % und 7 %, Umsatzentwicklung zwischen -1 % und 4 %, bereinigtes EBIT zwischen 280 Millionen Euro und 350 Millionen Euro

Berlin, 7. März 2023 // Zalando, eine der führenden Online-Plattformen für Mode und Lifestyle in Europa, schreitet erfolgreich mit seiner Strategie voran, die Zahl der Kund*innen zu erhöhen und die Kund*innenbindung zu vertiefen. Dabei ist Zalando im Drei-Jahres-Zeitraum bis Ende 2022 stärker gewachsen als der europäische Online-Modemarkt. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der aktiven Kund*innen um 6 % auf mehr als 51 Millionen. Die Zahl der Mitglieder des Zalando Mitgliederprogramms Plus hat sich im Vergleich zum Vorjahr auf über 2 Millionen mehr als verdoppelt.

„Dass wir unsere Kund*innenbasis im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld weiter ausbauen konnten, zeigt, dass unsere Kernstrategie aufgeht“, sagte Robert Gentz, Co-CEO von Zalando. „Wir wollen, dass unsere Kund*innen Zalando lieben. Damit wir zur ersten Anlaufstelle für Mode werden, ist es entscheidend, dass wir ihre Bedürfnisse und Vorlieben verstehen.”

Das Unternehmen wird weiterhin in strategisch wichtige Bereiche investieren, um Kund*innen für begehrte Marken und Produkte zu begeistern und Partner dabei zu unterstützen, ihr Geschäft über die Zalando Plattform und Direktverkäufe auch außerhalb der Plattform zu steigern. Der Anteil der Partner am Bruttowarenvolumen (Gross Merchandise Volume, GMV) des Fashion Stores lag im vierten Quartal bei 36 % – und damit sechs Prozentpunkte höher als im Vorjahresquartal. Im vierten Quartal wurden 58 % der Partnerprodukte über den Service Zalando Fulfilment Solutions ausgeliefert - drei Prozentpunkte mehr als im Vorjahresquartal.

Die Finanzkennzahlen für das Gesamtjahr 2022 lagen trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds im Rahmen der angepassten Unternehmensprognose. Das GMV stieg 2022 um 3 % auf 14,8 Milliarden Euro, während der Umsatz mit 10,3 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr stabil blieb. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Adjusted Earnings Before Interest and Taxes, EBIT) betrug 184,6 Millionen Euro.

Der Kund*innenzuwachs zeigt, dass Zalando auf einem guten Weg ist, der Starting Point für Fashion zu werden – die erste Anlaufstelle für alle Mode- und Lifestyle-Bedürfnisse. Und dies in einem Jahr, in dem der Rückenwind für die E-Commerce-Branche in konjunkturellen Gegenwind umschlug. Da die Verbraucher*innen nach der Pandemie wieder vermehrt in Geschäften einkauften, ging die Nachfrage im E-Commerce stärker zurück als ursprünglich erwartet. Wenngleich sie auf einem höheren Niveau blieb als vor der Pandemie. Die generell schwächere Kauflaune führte zu erhöhten Lagerbeständen im gesamten Modemarkt.

„Angesichts der Herausforderungen, die 2022 mit sich brachte, haben wir uns klar auf profitables Wachstum fokussiert. Wir haben schnell und entschlossen gehandelt und unsere Margen verbessert, etwa indem wir einen Mindestbestellwert eingeführt haben“, erklärte CFO Dr. Sandra Dembeck. „Unsere gesunde Bilanz ermöglicht es uns, weiterhin in strategisch wichtige Bereiche zu investieren. Hierzu gehört unter anderem, Kund*innen für beliebte Marken und Produkte zu begeistern – und Partnern dabei zu helfen, Ihren Verkauf über eine Vielzahl von Kanälen anzukurbeln.“

Um profitables Wachstum im Jahr 2023 und darüber hinaus sicherzustellen, wird das Unternehmen weiterhin an der Steigerung der Marge arbeiten und die Strukturen der Organisation vereinfachen. Zudem wird Zalando im kommenden Geschäftsjahr selektiv investieren, um Wachstumschancen zu nutzen. Das Unternehmen hat im Februar 2023 ein Programm gestartet, das die Unternehmensstruktur vereinfachen und Unternehmergeist sowie Pragmatismus fördern soll. Im Rahmen dieses Programms wird Zalando mehrere hundert Overhead-Rollen in vielen seiner Teams abbauen.

Um die Aufmerksamkeit von Kund*innen zu gewinnen und aufrecht zu erhalten, wird das Unternehmen die lokale Relevanz seines Sortiments erhöhen und es stärker kuratieren. Highsnobiety, die Fashion und Lifestyle Media Brand, welche von Zalando im vergangenen Jahr erworben wurde, hilft dem Unternehmen, inspirierende Geschichten hinter den Marken und Produkten zu erzählen. Dadurch wird die emotionale Bindung zu den Kund*innen gestärkt. Seit Beginn der Zusammenarbeit gab es mehr als 80 kuratierte Produkt-Drops. Diese wurden von mehr als 7 Millionen Nutzer*innen gesehen und überdurchschnittlich oft angeklickt.

Um die Kund*innenbindung zu vertiefen, inspiriert Zalando seine Kund*innen, über die verschiedenen Mode- und Lifestyle-Kategorien wie Fashion, Beauty, Designer und Lounge by Zalando hinweg einzukaufen. Der Anteil der Kund*innen, die in mehr als einer Produktkategorie einkaufen, liegt bei fast 20 % – Tendenz steigend. Im Durchschnitt geben diese Kund*innen mehr als dreimal so viel aus wie Kund*innen, die in nur einer Kategorie einkaufen. Ebenso kaufen Zalando Plus-Mitglieder im Vergleich dreimal so viel wie Nicht-Plus Mitglieder.

„Es gibt enormes Wachstumspotenzial innerhalb unserer bestehenden Kund*innenbasis“, sagte David Schneider, Co-CEO von Zalando. „Darüber hinaus sehen wir große Chancen in der stärkeren Durchdringung unserer Märkte.“

Eine weitere langfristige Wachstumschance besteht darin, Zalandos E-Commerce-Infrastruktur anderen Online-Anbietern zur Verfügung zu stellen – und damit die eigene Logistikinfrastruktur zu vermarkten. Daher startete Zalando im Oktober 2022 ein Pilotprojekt für Fashion- und Lifestyle-Marken im Rahmen seines neuen Multi-Channel Fulfilment Angebots. Zuvor hatte das Unternehmen Logistikdienstleistungen nur für Marken angeboten, die ihre Produkte auf Zalando vertreiben. Jetzt öffnet Zalando seine Logistikinfrastruktur auch für Marken, die ihre Produkte über andere Plattformen und in ihren eigenen Online-Shops anbieten. Das Angebot stieß auf großes Interesse: Partner wie Pepe Jeans, eine Marke der AWWG Group, sind bereits mit an Bord.

Ausblick

Auch wenn die Verbraucher*innennachfrage im aktuellen Umfeld schwer vorherzusagen ist, bleibt es das Ziel von Zalando, schneller als der Online-Modemarkt zu wachsen. Es wird erwartet, dass das GMV in diesem Jahr zwischen 1 % und 7 % wachsen wird. Aufgrund des Ausbaus der Plattform und des steigenden Anteils des Partnergeschäftes wird das Umsatzwachstum geringer ausfallen als das GMV-Wachstum. Im Vergleich zum Vorjahr erwartet das Unternehmen eine Umsatzentwicklung zwischen -1 % und 4 %. 

Zalando wird in diesem Umfeld seinen profitablen Wachstumskurs fortsetzen und seine Marge weiter steigern. Gleichzeitig wird Zalando weiter in zukünftiges Wachstum investieren. Zalando erwartet im Jahr 2023 ein bereinigtes EBIT zwischen 280 Millionen Euro und 350 Millionen Euro. Das Unternehmen geht davon aus, dass es sich bis 2025 dem oberen Ende seines Margenziels von 3-6 % nähern und langfristig zweistellige Margen erreichen wird.

„Unsere langfristigen Ziele bleiben unverändert“, sagte Gentz. „Wir bleiben zuversichtlich, dass wir mittelfristig zu einem zweistelligen Wachstum des Bruttowarenvolumens zurückkehren werden, indem wir unsere Vision und Strategie weiter umsetzen, und schließlich 10 % des 450 Milliarden Euro großen europäischen Modemarktes bedienen werden.”

Zalando hält heute seine virtuelle Jahrespressekonferenz ab und veröffentlicht den Geschäftsbericht 2022 auf der Unternehmenswebsite. Zalando wird die Ergebnisse für das erste Quartal 2023 am 4. Mai 2023 veröffentlichen.

 

Zalando Konzern – Wesentliche Kennzahlen (in Millionen Euro)

GJ 2022

GJ 2021

GMV Konzern

14.797,9

14.332,7

% Wachstum

3,2 %

34,0 %

Umsatz Konzern

10.344,8

10.354,0

% Wachstum

- 0,1 %

29,7 %

Fashion Store

9.270,0

9.342,3

davon DACH

4.056,2

4.220,9

davon restliches Europa

5.213,5

5.121,4

Offprice

1.602,8

1.457,5

Sonstige

373,4

302,8

Überleitung

-901,4

-748,6

Bereinigtes EBIT
Konzern

184,6

468,4

Bereinigte EBIT-Marge
Konzern

1,8 %

4,5 %

Fashion Store

91,6

349,5

davon DACH

178,7

365,7

davon restliches Europa

-87,0

-16,3

Offprice

56,6

104,8

Sonstige

39,8

9,7

Überleitung

-3,3

4,4

Nettoumlaufvermögen

-211,6

-162,1

Investitionsaufwand (Capex)

-351,7

-332,9

Nettogewinn

16,8

234,5

Zalando Konzern – Wichtige Leistungsindikatoren

GJ 2022

GJ 2021

Aktive Kund*innen
(in Mio.)
(über 12 Monate)

51,2

48,5

Anzahl Bestellungen
(in Mio.)

261,1

252,2

Durchschn. Anzahl
Bestellungen / aktiver Kundin
bzw. aktivem Kunden
(über 12 Monate)

5,1

5,2

Durchschn. Warenkorbgröße
(EUR) (über 12 Monate)

56,70

56,80

Begriffsdefinitionen finden sich im Geschäftsbericht.

Zalando SE Boiler Plate DE

Über Zalando

2008 in Berlin gegründet, baut Zalando mit seinen beiden Wachstumsfeldern B2C und B2B das führende E-Commerce-Ökosystem für den europäischen Mode- und Lifestyle-Markt auf. Im B2C-Bereich bietet das Unternehmen rund 50 Millionen aktiven Kund*innen in 25 Märkten ein inspirierendes und qualitätsorientiertes Einkaufserlebnis für Mode- und Lifestyle-Produkte zahlreicher Marken aus einer Hand. Im B2B-Bereich nutzt Zalando seine Logistik-, Software- und Service-Infrastruktur, um Marken und Einzelhändler bei ihren E-Commerce-Transaktionen in ganz Europa zu unterstützen - sowohl auf als auch außerhalb der Zalando Plattform. Mit dem Ökosystem strebt Zalando an, einen positiven Wandel in der Mode- und Lifestylebranche zu bewirken.