Wir packen aus: Wie Zalando die Umweltauswirkungen von Verpackungen minimieren möchte 

Verpackungen sind ein zentraler Bestandteil von Zalandos Engagement für mehr Nachhaltigkeit und ein wichtiges Werkzeug, um unseren ökologischen Fußabdruck zu verringern

13. Februar 2024
Blog
Kundin packt einen kleinen Karton aus, darauf steht: Hey beauty, I'm home

Verpackungen sind wichtig, das kann man gar nicht oft genug sagen. Dabei spielt das Unboxing, wenn unsere Kund*innen ihre Bestellung erhalten haben, nur eine Nebenrolle. Verpackungen sind ein zentraler Bestandteil von Zalandos Engagement für mehr Nachhaltigkeit und ein wichtiges Werkzeug, um unseren ökologischen Fußabdruck zu verringern.

Verpackungen spielen einen wichtige Rolle: Sie schützen Artikel während der Lagerung oder des Transports bis zu dem Moment, wenn unsere Kund*innen einen Karton oder eine Versandtasche von Zalando öffnen. Modeartikel aus empfindlichen Stoffen müssen besonders sorgfältig verpackt werden, um sie auf ihrem Weg vom Produktionsort bis zu den Kund*innen vor Feuchtigkeit, Staub und Schmutz zu schützen. 

Illlustration showing two yellow boxes with Zalando beacon, one holding a shoe the other a belt

Allerdings werden Verpackungsmaterialien oft nur einmal verwendet und dann entsorgt, weshalb wir uns bei Zalando von diesen Einwegverpackungen verabschieden möchten und ein Kreislaufsystem anstreben. Wir suchen immer nach Möglichkeiten, weniger Material einzusetzen und so unsere Umweltauswirkungen zu verringern; Priorität haben hier Optionen, die unsere Kund*innen dem lokalen Recycling zuführen können. Skalierbare Lösungen sind aber weiterhin eine Herausforderung für die gesamte Branche, insbesondere wenn es darum geht, Einwegkunststoffe komplett zu ersetzen. 

Reduzieren: Weniger Verpackungsmaterial

Einer unserer Ansätze ist eine optimierte Nutzung der Materialien in den von uns bereits verwendeten Verpackungen, z. B. leichtere Alternativen oder Wellpappe mit weniger Schichten. Außerdem möchten wir unsere Verpackungen möglichst gut auf die Größe der bestellten Artikel abstimmen. Zalando-Kund*innen können aus mehr als einer Million Produkte in verschiedenen Formen und Größen auswählen. Das erfordert eine Vielzahl unterschiedlicher Versandtaschen und -kartons, aus denen unsere Kolleg*innen an den Verpackungsstationen in unseren Logistikzentren dann manuell eine passende Option auswählen. Als Faustregel gilt: lieber Versandtasche als Karton. Damit verbessert sich das Verhältnis von Produkt und Verpackung, wodurch wir mit einem Lkw mehr Sendungen transportieren können.

Illlustration showing two orange boxes with a show inside, one is too big for the shoe, it is crossed out; the other one fits well, therefore has a checkmark

Aber gerade weil wir unseren Kund*innen auf unserer Plattform ein so breites Sortiment anbieten, müssen unsere Verpackungsoptionen eine schier unendliche Anzahl von Formen, Größen und Kombinationen abdecken. Wir haben daher damit begonnen, unsere Daten mit Hilfe von maschinellem Lernen zu untersuchen und unser Verpackungsportfolio zu optimieren. Auf diese Weise können wir nicht nur das Verhältnis von Produkt und Verpackung verbessern, sondern auch den Materialverbrauch insgesamt senken, den Energieverbrauch beim Transport verringern und letztendlich weniger Abfall produzieren.

Recycling und Wiederverwendung: Materialien weiter nutzen

Bereits beim Design unserer Verpackungen setzen wir auf Materialien, die einen hohen Recyclinganteil haben und leicht zu recyceln sind. So können wir Ressourcen schonen und verursachen weniger Müll. Unsere Versandtaschen bestehen aus 100 % FSC-zertifiziertem Papier, unsere Beauty-Bags aus 100 % Recyclingpapier und unsere Versandkartons aus FSC-zertifizierter und recycelter Pappe. Bei einigen Verpackungslösungen müssen wir aber auf neue Materialien zurückgreifen, damit sie stabil und haltbar werden. Als Mitglied der Pack4Good-Initiative der NGO Canopy Planet verpflichten wir uns zum Schutz der Wälder, wann immer wir Verpackungen auf Papierbasis beziehen. Mit unseren Verpackungslieferanten arbeiten wir weiterhin daran, mehr Recyclingmaterialien zu nutzen, und verlangen bei Frischfasern eine FSC-Zertifizierung.

Wir möchten ein Gleichgewicht zwischen einer sicheren Lieferung unserer Artikel und möglichst minimalen Umweltauswirkungen erreichen. Dies ist ein laufender Prozess, in dem wir schon einige wichtige Fortschritte erzielt haben: Von den 62.000 Tonnen Verpackungsmaterial, die wir 2022 genutzt haben, stammten 86 % aus recycelten Materialien und 99 % waren recyclingfähig.

Keine Einheitslösung

Verpackung ist ein komplexes Thema, vor allem für Unternehmen mit vielen unterschiedlichen Artikeln. Beispielsweise sind Verpackungen aus Recyclingpapier grundsätzlich eine gute Idee, da so weniger Druck auf Wälder, Biodiversität, Wasser und Agrarflächen ausgeübt wird. Trotzdem ist eine Lösung aus 100 % Recyclingmaterial nicht in jedem Fall die optimale. Warum? Frischfasern sind deutlich stärker als Recyclingfasern und man braucht daher häufig nicht so viele davon, um die gewünschte Belastbarkeit zum Schutz der Artikel zu erreichen. Zudem lassen sich Papierfasern nicht ewig recyceln, da sie bei jedem Recyclingvorgang an Stabilität verlieren. Wie viel recycelt wird, hängt auch von der entsprechenden Infrastruktur zur Sammlung und Sortierung von Materialien ab, die in einigen Teilen Europas deutlich ausgereifter ist als in anderen. Bei der Suche nach der optimalen Verpackungslösung darf man daher auch diese Faktoren nicht außer Acht lassen.