Zalando baut Plattformgeschäft aus, mehr Unterstützung für Marken in der Corona-Krise

16. April 2020
Finanzen
  • Beschleunigung des Plattformgeschäfts: Mehr als eine Million Artikel über Partnerprogramm an Ostern verkauft, ein Plus von mehr als 100% gegenüber Vorjahr

  • Vorläufiges Ergebnis im ersten Quartal: GMV wächst zwischen 13,1 und 14,3%, Umsatz zwischen 10,1 und 11,6%

  • Bereinigtes EBIT im ersten Quartal bei minus 90 bis minus 110 Millionen Euro

  • Sparprogramm über 350 Millionen Euro für 2020, Fokus auf strategische Investitionen

 

BERLIN, 16. APRIL 2020 // Zalando SE, Europas führende Onlineplattform für Mode und Lifestyle, wird den Ausbau seines Plattformgeschäft in diesem Jahr beschleunigen. Mit mehreren neuen Initiativen will das Unternehmen Modemarken und Einzelhändler während der durch das Coronavirus ausgelösten Krise unterstützen. Dadurch können sich Partner leichter mit der Zalando-Plattform verbinden und so die mittlerweile 32 Millionen aktiven Kunden (+17% gegenüber Vorjahr, Stand 31. März) erreichen.

„In den letzten Wochen haben wir entscheidende Maßnahmen ergriffen, um unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wie auch unser Unternehmen vor den Auswirkungen des Coronavirus zu schützen. Wir werden nun verstärkt unsere Energie und Investitionen darauf lenken, unsere Plattformstrategie während der Krise voranzutreiben. Für die Modebranche ist jetzt die Zeit, auf online umzustellen. Wir werden unsere Partner dabei unterstützen, ihr Geschäft auf unserer Plattform weiter auszubauen”, sagt Zalando Co-CEO Rubin Ritter.

Durch eine einfachere Anbindung an die Plattform bietet Zalando Partnern im Partnerprogramm unmittelbare Hilfe an. Bis Ende Juni profitieren Partner zudem von verbesserten Auszahlungsmodalitäten, die dazu beitragen, akute Liquiditätsengpässe zu überbrücken. Darüber hinaus wird Zalando kleinen und mittelgroßen Partnern helfen, ihre Sichtbarkeit im Shop zu erhöhen. Allein am Osterwochenende wurden über das Partnerprogramm mehr als eine Million Artikel verkauft, ein Plus von mehr als 100% im Vergleich zum Vorjahr.

Das Unternehmen hat zudem Initiativen gestartet, um es dem stationären Einzelhandel zu ermöglichen, Teile seines Geschäfts während der Ausgangsbeschränkungen aufrecht zu erhalten. Bis zum 31. Mai können Partner des Connected Retail Programms ohne Kommission ihre Artikel über die Zalando-Plattform verkaufen. Bereits am Osterwochenende verkauften stationäre Geschäfte etwa 35.000 Artikel an Zalando-Kunden.

Zalando wird auch das Angebot für seine Kunden erweitern und in den nächsten Wochen Gesichtsmasken ins Sortiment aufnehmen. Alle Erlöse aus den Verkäufen werden gespendet. Im Einklang mit einer stark gestiegenen Nachfrage nach Sportartikeln, insbesondere Yoga-, Lauf- und Fitnessbekleidung, hat Zalando zudem seine erste aus dem Home Office produzierte Marketingkampagne veröffentlicht. Unter dem Motto #TogetherIAmStrong inspiriert die Kampagne Kunden dazu, auch zu Hause fit zu bleiben. 

Nach einem starken Wachstum im Januar und Februar diesen Jahres, hatte das Unternehmen durch die Ausgangsbeschränkungen in mehreren Ländern zunächst negative Auswirkungen auf die Kundennachfrage verzeichnet. In den drei Wochen nach dem 9. März verzeichnete Zalando einen Rückgang des Bruttowarenvolumens (Gross Merchandise Volume, GMV) um 8% im Vergleich zum Vorjahr. In den zwei Wochen seit dem 30. März ist das GMV im Vergleich zum Vorjahr wieder gewachsen. 

Nach vorläufigen Zahlen für das erste Quartal hat Zalando das GMV um 13,1 bis 14,6% auf 1,98 Mrd. Euro bis 2,00 Mrd. Euro gesteigert (Q1 2019: 1,75 Mrd. Euro), der Umsatz wuchs um 10,1 bis 11,6% auf 1,52 bis 1,54 Mrd. Euro (Q1 2019: 1,38 Mrd. Euro). Zalando erwartet ein bereinigtes EBIT in einer Spanne zwischen minus 90 und minus 110 Millionen Euro (Q1 2019: 6,4 Millionen Euro) ausgelöst durch ein geringeres Umsatzwachstums sowie Sonderabschreibungen auf den Warenbestand in Höhe von 40 Millionen Euro als Folge der geänderten Verkaufserwartungen für die laufende Saison. Die Zalando Gruppe hat Zugang zu liquiden Mitteln in Höhe von 1,03 Mrd. Euro (Stand: 31. März 2020), die es dem Unternehmen trotz der Ausnahmesituation ermöglichen, weiterhin zu investieren.

Das Unternehmen hat für das Jahr 2020 ganzheitliche Sparmaßnahmen definiert, um den negativen Auswirkungen der Corona-Krise entgegenzusteuern. So sind Einsparungen in Höhe von 250 Millionen Euro in Bereichen wie Marketing und Gemeinkosten geplant, Investitionsausgaben werden um 100 Millionen Euro reduziert. Dies wird zum einen die finanzielle Stabilität gewährleisten und es dem Unternehmen zum anderen ermöglichen, strategische Wachstumsinitiativen wie die Transformation zur Plattform zu beschleunigen. Der aktuelle Plan sieht weder Entlassungen noch staatliche Kredite vor. 

„Hinter uns liegt ein herausforderndes Quartal. Dennoch ist es uns gelungen, weiter zu wachsen. Die ersten Wochen im April lassen uns optimistisch auf das zweite Quartal blicken. Wir haben die richtigen Antworten gefunden, um den finanziellen Erfolg unseres Unternehmens in diesen unruhigen Zeiten abzusichern und auf unserer starken Positionierung im Markt aufzubauen”, sagt Zalando CFO David Schröder. 

Alle veröffentlichten Zahlen sind vorläufig und ungeprüft. Zalando wird die Geschäftszahlen für das erste Quartal am 7. Mai 2020 veröffentlichen.