Vom Logistikmitarbeiter zum Abteilungsleiter
Vom Logistikmitarbeiter zum Abteilungsleiter
Kevin Velle, Zalando Abteilungsleiter
Kevin Velle, Zalando Abteilungsleiter
Kevins Reise begann auf einer Jobmesse in Marckolsheim, einer Gemeinde im französischen Elsass, in der Nähe seines Wohnorts. Ermutigt von seiner Frau, sprach er das Zalando-Team an und fragte, ob seine Fähigkeiten als Produktionsleiter sich vielleicht auch in einem schnell wachsenden digitalen Umfeld sinnvoll einsetzen lassen könnten.
„Ich hatte keine allzu große Hoffnung, meine Deutschkenntnisse waren ziemlich begrenzt“, so Kevin. „Ich erzählte aber, dass ich in Belgien aufgewachsen bin, Französisch und Niederländisch spreche. Und dass ich bereit bin, so schnell wie möglich Deutsch zu lernen.“
Das Recruiting-Team von Zalando zeigte sich von Kevins Einsatzbereitschaft beeindruckt und bot ihm eine Stelle im Logistikzentrum in Lahr an, wo er zunächst als Logistikmitarbeiter für die Bearbeitung und den Versand von Bestellungen zuständig war. Er lieferte starke Arbeitsergebnisse, so dass ihm seine Führungskraft nach nur fünf Monaten mehr Verantwortung übertragen wollte und ihm die Spezialfunktion Problem Solver anbat.
„Die Arbeit als Problem Solver hat mir unheimlich gut gefallen“, sagt Kevin. „Es ist sehr befriedigend, den Kolleginnen und Kollegen jeden Tag bei der Lösung von kleineren und größeren Problemen im Arbeitsalltag zur Seite zu stehen und dafür zu sorgen, dass der Betrieb glatt läuft.“
Mit steigendem Geschäftsvolumen bei Zalando wuchs auch Kevins Verantwortungsbereich, und die logistischen Herausforderungen, die er zu lösen hatte, wurden komplexer. Kurze Zeit später erhielt er das Angebot, ein eigenes Team zu führen.
„Ich sagte, dass ich mir nicht sicher bin, ob meine sprachlichen Fähigkeiten ausreichen. Denn ich wusste, dass ich anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Feedback würde geben müssen“, erzählt er. „Dafür musste ich mein Deutsch verbessern.“
Mit Unterstützung von Zalando besuchte Kevin vor und nach seinen Schichten einen Sprachkurs. Er lernte auch zu Hause, nutzte eine Sprachlern-App auf seinem Handy zum Üben. Nach drei Monaten war er sicher, ein ausreichendes Niveau erreicht zu haben, um die neue Rolle als Teamleiter zu übernehmen. Es folgte ein Jahr fordernder Einarbeitung in die neue Position, in der Kevin eng mit seinen Kolleg*innen zusammenarbeitete und die operative Seite des Business näher kennenlernte.
„Anfang 2019 wuchs unser Geschäft sehr schnell. Das Logistikzentrum wurde immer größer, immer mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kamen ins Team. Das führte natürlich auch zu mehr logistischen Herausforderungen. Viele ‚Aufklärungsfälle‘ – also Situationen, in denen der Prozess nicht wie vorgeschrieben läuft – mussten gelöst werden. In dieser Situation fragte mich meine Führungskraft, ob ich gerne als Team Lead für die Problem Solver arbeiten wolle. Für mich war das ein Schritt nach oben und eine echte Herausforderung, angesichts unseres Wachstums.“
Um sich auf seine neue Rolle vorzubereiten, besuchte Kevin die neu eröffnete Zalando-Niederlassung in Mönchengladbach und lernte eine Woche lang an der Seite seiner Kolleg*innen von der Pike auf die neuen Aufgaben. „Ich habe mir das nötige Selbstvertrauen und das erforderliche technische Wissen erarbeitet.“
Einige Monate später sprach Kevin seine Führungskraft mit der Bitte an, noch mehr Verantwortung zu übernehmen. „Sie sagte, in meiner aktuellen Position sähe sie da keine weiteren Beförderungsmöglichkeiten. Aber ich könne mich ja auf den Posten als Abteilungsleiter bewerben.“ Um diesen nächsten Schritt zu gehen, musste Kevin nicht nur an seinen Sprachkenntnissen arbeiten, sondern auch seine Führungsqualitäten weiterentwickeln und zusätzlich auch die technischen Anforderungen hinter den Aufgaben verstehen. Kevin absolvierte weitere Schulungsmodule und Prüfungen und baute seine Fähigkeiten so noch einmal aus.
„Es war hart, aber ich hatte mir ein Ziel gesetzt, und das wollte ich erreichen“, sagt Kevin. „Ich wusste, dass ich ein Risiko eingehe und unter Umständen scheitern kann. Letztlich habe ich vor allem eins gelernt: Wenn man die Weiterbildungen ernst nimmt und hart arbeitet, kann man seine Ziele auch erreichen.“
Kevins Erfahrungen zeigen, dass Mitarbeiter*innen jederzeit ihre Fähigkeiten erweitern und ihr Potenzial ausschöpfen können, wenn sie motiviert sind und bereit, sich einzubringen.
„Einer der größten Vorteile bei Zalando sind die Weiterbildungen, sagt Kevin. „Du suchst dir einfach die richtigen Angebote raus und besuchst sie. Zeitweise war ich bis zu drei Stunden pro Tag in Weiterbildungen. Das ist anstrengend. Aber nur durch diese Zusatzkurse bin ich dahin gekommen, wo ich jetzt bin. Natürlich hoffe ich, dass das alles auch Zalando zugute kommt. Denn ich habe ja Dinge gelernt, von denen das Unternehmen in Zukunft stark profitieren wird.“