Drei Vorhersagen für das nächste Kapitel des Influencer Marketings
Drei Vorhersagen für das nächste Kapitel des Influencer Marketings
Stefano Balestra, Director Marketing Strategy & Operations bei ZMS und das Gesicht hinter Zalandos Influencer Marketing Plattform Collabary, verrät, wie Marken die drei Influencer Marketing Cs – Credibility, Change und Customer Centricity – in Zukunft meistern
Stefano Balestra, Director Marketing Strategy & Operations bei ZMS und das Gesicht hinter Zalandos Influencer Marketing Plattform Collabary, verrät, wie Marken die drei Influencer Marketing Cs – Credibility, Change und Customer Centricity – in Zukunft meistern
Collabary wurde kurz nach ZMS gegründet, um deren 360° Marketingservice um Tools zum Managen von Influencer Engagement zu ergänzen. Seitdem hat Collabary über 500,000 Social Media Creators an die Plattform angebunden und rund 250 Marken bei der Erstellung von 14,000 Stücken von Sponsored Content unterstützt. Hier sind Stefano’s drei Schlüssel-Lektionen für erfolgreiches Influencer Marketing.
1. Die Glaubwürdigkeit deiner Influencer ist genauso wichtig wie ihre Reichweite
Bei der Wahl von Influencern für Kooperationen achten wir auf grundlegende quantitative Parameter, wie Reichweite und Follower-Engagement, um das beste Match auszuwählen. Heute ist es jedoch wichtiger denn je, auch qualitative Faktoren wie Authentizität und Glaubwürdigkeit miteinzubeziehen. Die klingen vielleicht wie überstrapazierte Buzzwords, doch die aktuelle Corona-Krise und soziale Bewegungen wie Black Lives Matter haben ihre Bedeutung auf ein neues Level katapultiert. Follower erwarten von Influencern immer mehr, eine klare Haltung zu gesellschaftlichen Themen zu zeigen. Einige Creators bauen bereits Communities rund um ein soziales Anliegen auf. Ich erwarte, dass sich dieser Trend in Zukunft weiter verstärken wird. Deshalb raten wir Marken, KPIs bei der Planung von Influencer-Kampagnen zu berücksichtigen, die Wahrnehmung und Brand-Fit ihrer Influencer abbilden – etwa Glaubwürdigkeits-Scores und Verhältnis von Werbung zu Content.
Ich glaube, dass sich immer mehr Marken und Influencer zusammenschließen werden, um gemeinsam über sensible Themen zu sprechen. Influencer können als Markenbotschafter persönliche Erfahrungen einbringen und der Kommunikation mehr Glaubwürdigkeit verleihen. Marken wiederum erhöhen die Reichweite der Influencer.
2. Bedenke, dass sich Social-Media-Plattformen stetig weiterentwickeln und bleibe immer auf dem neuesten Stand
In ihrem Konkurrenzkampf um die steigende Online-Aufmerksamkeit ihrer Kunden, bringen Social-Media-Plattformen ständig neue Features und Funktionen auf den Markt. Mit der Einführung von Reels diesen Sommer, konkurriert Instagram nun direkt mit TikTok in dessen Kernkompetenz; kurze, kreative Videos. Genauso hatte Instagram mit dem Launch von “Stories” in 2016 Konkurrent Snapchat die Stirn geboten.
Ob Reels Instagram dabei helfen wird, mehr GenZ-Nutzer zu erobern, bleibt abzuwarten. Ungefähr 25 Prozent der TikTok-Nutzer haben werder Instagram- noch Facebook-Accounts. Sie werden durch den traditionellen Content-Mix der Facebook Group nicht erreicht. Für Marken reicht es nicht mehr aus, eine Art von Content zu kreieren und diesen über alle Plattformen hinweg zu streuen. Besonders TikTok-Nutzer fühlen sich vermutlich von dem “Hochglanz”-Content auf Instagram wenig angesprochen. Maßgeschneiderte Kampagnen für einzelne Plattformen und Kanäle sind daher unverzichtbar.
Ich empfehle Marken zudem, den gewählten Ansatz und Plattform-Mix regelmäßig zu überprüfen. Plattformen entwickeln sich weiter und viele von ihnen werden in einigen Jahren nicht mehr dieselben sein. LinkedIn hat sich von einer Jobsuchmaschine zu einer beliebten Plattform für Wissensaustausch entwickelt und wird in Zukunft Features wie Micro-Blogging und Storys hinzufügen. TikTok gab zu Beginn dieses Sommers bekannt, dass es mit Experten und Institutionen Partnerschaften zur Erstellung von Bildungsinhalten unter dem Hashtag #Edutok eingehen möchte, so dass die App möglicherweise schnell mehr als eine bloße „Lip-Synch-App“ sein wird.
3. Gib Nutzern, was sie wollen: Zugang, Unmittelbarkeit und Exklusivität
Kunden von heute erwarten, dass Marken ihnen unvergessliche Momente bescheren, bei denen sie sich persönlich verbunden, gesehen und gehört fühlen. Der Livestream-Boom spiegelt diese Entwicklung wider. Das Format lässt in Nutzern das Gefühl entstehen, dass sie Teil von etwas sind, was gerade passiert, und bringt mehr Engagement als je zuvor. Neue Livestream-Trends wie Live-Shopping-Veranstaltungen oder digitale Konferenzen, gewinnen für Marken zunehmend an Bedeutung. Google hat beispielsweise gerade seine Live-Shopping-App „shoploop“ in den USA auf den Markt gebracht. Die App geht mit einem Sortiment an Beauty- und Haarpflegeprodukten in die Pilotphase. Bei ZMS haben wir vor Kurzem begonnen, Livestream-Shopping-Veranstaltungen zu testen. Die ersten Ergebnisse sind sehr positiv. Wir werden dieses Format weiter testen, da wir großes Potenzial für unsere Kunden, Marken und Influencer erkennen können.
Die Zunahme von Plattformen wie Twitch, auf denen Follower ihre Lieblings-Creator direkt unterstützen können, bestätigt darüber hinaus den Trend in Richtung Exklusivität und Personalisierung. Nutzer zahlen bereitwillig dafür, Teil einer ausgewählten Gruppe zu sein oder exklusive Inhalte zu erhalten, die der breiten Öffentlichkeit nicht zur Verfügung stehen. Twitter gab bereits bekannt, ein Abo-Modell in Erwägung zu ziehen, um das gegenwärtige, auf Werbung basierende Modell, zu ergänzen. Ich vermute, dass Plattformen auf Abonnement-Basis zunehmend nach Möglichkeiten suchen, um ihren Nutzern ein Gefühl von Zugehörigkeit zu liefern. So könnten beispielsweise Spotify und Netflix Streaming-Partys zum gemeinsamen Anschauen und Anhören auf ihren Plattformen veranstalten. In Zukunft werden diese Plattformen immer mehr Social-Media-Elemente einbinden.
All diese Trends bieten Marken spannende neue Möglichkeiten, um mit Nutzern und Kunden auf viel persönlicherer Ebene in Kontakt zu treten, um Markenaffinität und loyale Communities zu fördern. Wir von ZMS bleiben bei diesen Trends am Ball und beraten unsere Marken entsprechend.
Weitere Insider-Einblicke in aktuelle Influencer-Marketing-Trends findest du auf dem Blog von Collabary.
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