Green-Invest-Vorstudie am Zalando Logistikstandort Erfurt erfolgreich abgeschlossen

26. Juli 2018
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ERFURT, 26. JULI 2018 // Am Zalando Logistikstandort in Erfurt wurde die Green-Invest-Vorstudie zur Untersuchung einer intelligenten Technologiekombination für die Eigenherstellung und Speicherung von Strom erfolgreich abgeschlossen. Kernidee der Untersuchung ist die Kopplung einer Statik-freundlichen Leichtbau-Photovoltaik-Anlage, welche auf dem Dach oder über den Parkplätzen des Zalando Logistikzentrums angebracht wird, mit der Integration eines Eisspeichers für die Speicherung des erzeugten Stroms und Lastverschiebung des Stromverbrauchs der Gebäudekühlung. Aktuell nicht verwertbarer Strom kann somit temporär gespeichert und erst dann abgerufen werden, wenn er benötigt wird. Die Studie untersucht die Umsetzbarkeit und nachhaltige Wirtschaftlichkeit der Technologie sowie deren Beitrag zum Klimaschutz und zur Netzstabilität

Partner der Studie sind neben dem Projektträger das Logistik Netzwerk Thüringen, die Netzwerkunternehmen AHP, Lindig, maxx solar und das Weimarer Energie-Effizienz-Institut. Das Vorhaben wurde aus dem Thüringer Green-Invest-Programm unter Verwendung von Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung gefördert.

Die Green-Invest-Vorstudie präsentiert – erstmalig in Deutschland – am Beispiel des Zalando Logistikzentrums in Erfurt, dass durch den Einsatz dieser Technologie-Koppelung große Logistikzentren einen wirtschaftlich tragfähigen Beitrag zum Klimaschutz leisten und gleichzeitig öffentliche Stromnetze entlasten können. Die potenzielle Minderung der Treibhausgasemissionen beträgt am Zalando-Standort fast 2.000 Tonnen Kohlenstoffdioxid jährlich. Durch den Einsatz eines thermischen Speichers ist es möglich, Lastverschiebungen intelligent zu steuern und so die Anschlussleistung des Logistikzentrums im Jahresdurchschnitt mehr als ein Megawatt, in sommerlichen Extremhitzeperioden sogar um mehr als zwei Drittel der bisherigen Spitzenlast zu senken. Durch die Eigenherstellung des Stroms in Verbindung mit der Lastverschiebung wird die Belastung des öffentlichen Stromversorgungsnetzes in Spitzenzeiten erheblich minimiert. Des Weiteren können die Netto-Stromkosten des Logistikzentrums nach Abzug aller investitionsbedingten Kapital- und Betriebskosten um mehr als 12% gesenkt werden.

“Die Ergebnisse der Studie sind äußerst vielversprechend. Durch die Umsetzung dieser zukunftsweisenden Technologie könnten wir nicht nur unseren eigenen umweltfreundlichen Strom erzeugen und den Stromversorger entlasten, sondern auch unsere Betriebskosten senken – ein Gewinn für alle Beteiligten.” sagt Daniel Behlert, Standortleiter des Logistikzentrums von Zalando in Erfurt.

Prof. Dr. Uwe Arnold, Leiter der Studie und Managing Partner des Beratungsinstitut AHP International, fasst zusammen: “Unsere Vorstudie belegt, dass die Anbringung einer Photovoltaik-Anlage mit einem systemintegrierten Eisspeicher hier im Zalando Distributionszentrum in Erfurt die Treibhausgasemissionen um fast 2.000 Tonnen Kohlenstoffdioxid pro Jahr reduzieren würde. Das entspricht Emissionen von ca. 1.000 Haushalten durchschnittlicher Größe jährlich. In dieser Größenordnung wäre es der erste Betrieb überhaupt, der diese neue Technologiekombination einsetzen würde. Dies wäre ein wahres Leuchtturmprojekt für den Standort Erfurt und die Region Thüringen.”

Im nächsten Schritt folgt nun die Umsetzungsphase, d.h. die konkrete Planung, Investitionsvorbereitung, Installation und Inbetriebnahme, mit der in der ersten Hälfte 2019 gerechnet wird.

Weitere Informationen:

Fördermittel für Zalando

Logistiknetzwerk Thüringen

Förderprogramm Thüringer Aufbaubank

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