Nachhaltigkeit auf einen Blick
Unser Glossar erklärt die wichtigsten Begriffe, die man zum Thema Nachhaltigkeit kennen sollte
Nachhaltigkeit ist ein komplexes Thema. Die Terminologie kommt dir bestimmt bekannt vor, aber kennst du auch die genaue Bedeutung aller Begriffe? Mit unserem Glossar zur Nachhaltigkeit möchten wir es dir ein wenig leichter machen...
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CO2-Emissionen
CO2-Emissionen bestehen größtenteils aus Kohlendioxid (CO2), das vor allem durch Verbrennung fossiler Brennstoffe und andere menschliche Aktivitäten wie beispielsweise die Strom- und Energieerzeugung für unser Alltagsleben, Flugzeuge, Fahrzeuge, Fabriken und andere industrielle Prozesse in die Atmosphäre gelangt.
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CO2-Fußabdruck
Der CO2-Fußabdruck eines Menschen oder einer Organisation drückt den geschätzten Gesamtausstoß der produzierten Treibhausgase (berechnet in CO2-Äquivalenten) aus. Hierbei handelt es sich gewissermaßen um eine Messung der direkten Auswirkung, die jeder Einzelne über die durch seine Handlungen freigesetzten CO2-Äquivalente (CO2e) auf den Planeten ausübt. Reisen mit Flugzeug und Fahrzeugen, Energieverbrauch und Essgewohnheiten, dies alles trägt zu unserem CO2e-Ausstoß bei. Wenn wir verstehen, wie unsere Lebensart und geschäftlichen Entscheidungen unseren CO2-Fußabdruck beeinflussen, können wir Strategien zu deren Verbesserung entwerfen, beispielsweise Energie einsparen oder mit dem Rad zur Arbeit fahren.
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Klimaneutralität
Klimaneutralität (auch CO2-Neutralität) bezeichnet das Erreichen einer Netto-Emissionsfreiheit durch den Ausgleich von CO2-Emissionen mittels CO2-Entfernung (oftmals durch Klimakompensation) oder einfach die generelle Vermeidung von CO2-Emissionen. Beispielsweise lässt sich Klimaneutralität erreichen, wenn die CO2-Emissionen auf ein Minimum reduziert und alle übrigen Emissionen kompensiert werden.
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Klimakompensation
Klimakompensation ist ein Vorgang, bei dem die eigenen Treibhausgasemissionen durch eine Senkung der Emissionen durch eine andere Person und meist auch an einem anderen Ort kompensiert werden (z. B. durch das Pflanzen von Bäumen oder Installation von Photovoltaikanlagen). Die Kompensation wird in Tonnen CO2-Äquivalenten gemessen. Eine Tonne kompensiertes CO2 steht für die Vermeidung von einer Tonne CO2-Emissionen. In der Praxis wird dieser Prozess durch den Handel mit Zertifikaten oder Emissionsrechten geregelt. Die Kompensation wird so genannt, weil die CO2-Emissionen des Verursachers ausgeglichen oder „kompensiert“ werden. Durch eine wirksame Kompensation der Emissionen einer Aktivität wird diese „klimaneutral“. Dennoch ist der beste Ansatz zur Verringerung der CO2-Emissionen die größtmögliche Senkung des CO2-Ausstoßes. Auf diese Weise müssen nur diejenigen Emissionen kompensiert werden, die nicht verringert oder vermieden werden können.
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Kreislaufwirtschaft
Die Kreislaufwirtschaft ist ein Wirtschaftssystem, bei dem der Schwerpunkt auf Abfallvermeidung und bestmöglicher Ressourcennutzung liegt. Dieser Ansatz steht im Gegensatz zur herkömmlichen Linearwirtschaft, deren Prozesskette aus der Nutzung von Rohstoffen, der Herstellung von Produkten und deren Entsorgung besteht. Das Ziel einer Kreislaufwirtschaft ist die Entkopplung des Wirtschaftswachstums vom Ressourcenverbrauch durch die Konzentration auf Werterhaltung. In einem Kreislaufsystem werden die Energie- und Materialkreisläufe verlangsamt, geschlossen und verkleinert und dadurch Ressourcen und Emissionen eingespart und Abfälle vermieden. Erreicht wird dies beispielsweise durch langlebige Konstruktionen, Reparaturen, Wiederverwendung, Weiterverkauf und Recycling.
Die Ellen MacArthur Foundation hat drei Prinzipien definiert:
1) Design-bedingte Vermeidung von Abfall und Umweltverschmutzung
2) Wiederverwertung von Produkten und Materialien
3) Regeneration natürlicher Systeme -
Greenwashing
In 2009 definierte die Umweltmarketingagentur TerraChoice, heute UL, Greenwashing als „Irreführung des Kunden in Bezug auf Umweltschutzmaßnahmen eines Unternehmens oder des Beitrags eines Produkts oder einer Dienstleistung zum Umweltschutz“. Es gibt sieben Sünden des Greenwashing: versteckte Kompromisse, fehlenden Nachweise, Unschärfe, Förderung falscher Label, Irrelevanz, Wahl des kleineren Übels und Unwahrheit.
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Higg-Index
Der Higg-Index wurde von der Sustainable Apparel Coalition entwickelt und bietet Marken, Händlern und Einrichtungen aller Größen und auf jeder Etappe ihres Weges zur Nachhaltigkeit eine Reihe von Tools zur genauen Einschätzung und Bewertung der Nachhaltigkeit eines Unternehmens oder eines Produkts. Der Higg-Index liefert einen ganzheitlichen Überblick darüber, wie Unternehmen sinnvolle Verbesserungen zum Wohl ihrer Mitarbeiter und der Gemeinschaft vor Ort sowie zum Umweltschutz umsetzen können.
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Leerlaufverlust
Der Leerlaufverlust, auch Standby-Verbrauch genannt, bezeichnet den Stromverbrauch eines Geräts, das abgeschaltet ist oder auf Standby steht. Elektrogeräte wie Fernseher, Computer, Router oder Ladegeräte verbrauchen auch dann Strom, wenn sie nicht verwendet werden. Dadurch wird Energie verschwendet und die Stromkosten steigen. Ein an den Strom angeschlossener Laptop zieht beispielsweise auch im Ruhemodus bis zu 55 Watt aus dem Netz.
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Post-Consumer-Recyclingkunststoff
Post-Consumer-Recyclingkunststoff (PCR) ist Kunststoff, der vom Endverbraucher in einem Produkt verwendet wurde und nach der Entsorgung des Produkts gereinigt, aufbereitet und zu einem neuen Kunststoff weiterverarbeitet und erneut verwendet werden kann.
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Erneuerbare Energien
Energie aus natürlichen Prozessen (z. B. von Sonne und Wind), die schneller erneuert als verbraucht wird. Erneuerbare Energiequellen sind Sonne, Wind, Geothermie, Wasserkraft und Biomasse.
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Wiederverwendbare Verpackungen
Wiederverwendbare Verpackungen bestehen aus Materialien, die eigens für die Mehrfachverwendung über einen längeren Zeitraum ausgelegt sind. Durch die Wiederverwendung landen die Materialien nicht im Abfall und die Lebensdauer des ursprünglichen Rohstoffs verlängert sich. Wiederverwendbare Verpackungen tragen durch die Abfallvermeidung und Verringerung der Verpackungsproduktion auch zur Senkung der CO2-Emissionen bei.
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Einwegplastik
Einwegplastik, auch als Wegwerfplastik bezeichnet, wird meist für Kunststoffverpackungen verwendet und landet nach einmaliger Verwendung im Müll oder wird recycelt. Dazu zählen unter anderem Einkaufstüten, Lebensmittelverpackungen, Flaschen, Strohhalme, Behälter, Becher und Besteck.
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Tier-1-Zulieferer
Tier-1-Zulieferer sind in der Lieferkette unserer Eigenmarken diejenigen Zulieferer, die an der finalen Phase des Fertigungsprozesses eines Produkts und dessen Verpackung für den Versand beteiligt sind. In Tier 2 erfolgen die ersten Stufen des Fertigungsprozesses, während in Tier 3 die Materialien entwickelt werden.
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Rückverfolgbarkeit
Rückverfolgbarkeit bezeichnet die Möglichkeit, die Wege aller Komponenten und Rohstoffe eines Artikels über die Lieferkette zurückzuverfolgen. In der Bekleidungsindustrie wird Transparenz immer wichtiger; durch die Rückverfolgbarkeit können sich die Verbraucher umfassend über die Herkunft und die Umstände der Produktion ihrer Kleidung informieren. Wenn diese Informationen offengelegt werden, haben Verbraucher die Möglichkeit, Marken zu unterstützen, die sich für die Stärkung der Arbeitnehmerrechte und Nachhaltigkeit einsetzen. Darüber hinaus können Menschen dadurch direkt den Lebenszyklus der von ihnen gekauften Produkte verfolgen, was zweifellos für alle Branchen von Vorteil ist.
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Weiterbildung
Weiterbildung oder „Upskilling“ lässt sich definieren als „Unterweisung von Mitarbeitern in den Fähigkeiten, die sie zur Ausführung ihrer alten Aufgaben mit neuer Technologie benötigen“. Arbeitnehmer und Unternehmen bleiben durch Weiterbildung immer auf dem aktuellen Stand und können mit Wissen und Sachkenntnis Innovationen vorantreiben.